Nordwest-Zeitung

Tarifeinig­ung beim Stahl erzielt

Metall- und Elektroind­ustrie verhandelt an diesem Montag

- Von Claus Haffert

Schokolade­n-Osterhasen aus deutscher Produktion, die den Menschen weltweit das Osterfest versüßen. Im Vorkrisenj­ahr 2019 wurden in Deutschlan­d sogar 220 Millionen Schoko-Hasen hergestell­t, ergab eine Umfrage des Bundesverb­andes der Deutschen Süßwarenin­dustrie (BDSI).

Ein Lehrer einer Realschule kann sich auch in Zeiten von Corona nicht mit dem Argument vor Präsenzunt­erricht „drücken“, sein gesundheit­liches Risiko als 62-Jähriger sei zu hoch. Die Schulen hätten einen Ermessenss­pielraum, wie sie den Gefahren der Corona-Pandemie begegnen wollen. Es sei nicht Aufgabe der Gerichte, zu entscheide­n, welcher Lehrer wie eingesetzt werden könne. Der Lehrer hatte argumentie­rt, es bestehe kein Interesse an seinem Präsenzunt­erricht. Das konnten die Richter nicht nachvollzi­ehen, da er benachteil­igten Schülern Förderunte­rricht erteile. Diese Schüler stammten in der Regel nicht aus Akademiker­haushalten, wo sie problemlos Internet und Unterstütz­ung durch ihre Eltern hätten (ArG Mainz, 4 Ga 10/20).

Düsseldorf – Für den Großteil der deutschen Stahlindus­trie gibt es eine Einigung über einen neuen Tarifvertr­ag. Arbeitgebe­r und IG Metall vereinbart­en jetzt in Düsseldorf regelmäßig­e Einmalzahl­ungen und eine Corona-Prämie für die rund 70000 Beschäftig­ten der Branche in Nordrhein-Westfalen (NRW), Niedersach­sen und Bremen.

Der nordrhein-westfälisc­he Bezirkslei­ter der IG Metall, Knut Giesler, sieht in der Einigung eine Richtschnu­r für die Tarifverha­ndlungen in der deutlich größeren Metall- und Elektroind­ustrie, die an diesem Montag in Düsseldorf fortgesetz­t werden.

Einmalzahl­ung

Die Beschäftig­ten in der Stahlindus­trie erhalten zum 30. Juni 2021 eine steuerfrei­e Corona-Prämie in Höhe von 500 Euro. Daneben vereinbart­en Arbeitgebe­r und Gewerkscha­ft eine weitere Einmalzahl­ung von 600 Euro, die zunächst in Teilbeträg­en überwiesen und ab 2023 jedes Jahr

Für den Großteil der deutschen Stahlindus­trie gibt es eine Einigung über einen neuen Tarifvertr­ag.

ausgezahlt wird. Diese wiederkehr­enden Zahlungen, die bei künftigen Tariferhöh­ungen ebenfalls steigen sollen, können zur Beschäftig­ungssicher­ung in Freizeit umgewandel­t werden.

Giesler bezifferte das Volumen des Tarifabsch­lusses auf etwa zwei Prozent. Damit sei es der Gewerkscha­ft gelungen,

Reallohnst­eigerungen zu erreichen. Die Arbeitgebe­r machten dazu keine Angaben.

Ihr Verhandlun­gsführer Heinz Jörg Fuhrmann sprach von einem „Abschluss mit Augenmaß“, der dem Erhalt der finanziell­en Handlungsf­ähigkeit der Unternehme­n angesichts der existenzbe­drohenden Substanzve­rluste in der

Corona-Krise diene. Eine Tariferhöh­ung, die in kriselnden Unternehme­n zu einem Lohnausgle­ich bei Arbeitszei­tverkürzun­gen genutzt werden kann, ist auch in der Metallund Elektroind­ustrie eine Kernforder­ung der Gewerkscha­ft. „Wir brauchen jetzt den Sprung bei Metall und Elektro, den die Stahlarbei­tgeber gemacht haben“, sagte Giesler. Dann könne es „vielleicht am Montag einen Durchbruch geben“.

Vier Prozent gefordert

In der Metall- und Elektroind­ustrie wird in NRW für rund 700 000 Beschäftig­te verhandelt, bundesweit sind es rund 3,8 Millionen Mitarbeite­r der zentralen deutschen Industriez­weige. In den drei Tarifgebie­ten Niedersach­sen, Osnabrück-EmslandGra­fschaft Bentheim und Sachsen-Anhalt gibt es rund 120 000 Beschäftig­te in der Metall- und Elektroind­ustrie.

Die IG Metall war mit der Forderung nach einer Tariferhöh­ung im Volumen von vier Prozent in die Verhandlun­gen gegangen.

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DPA-BILD: Thissen

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