Nordwest-Zeitung

Was Armin Laschet mit der CDU vorhat

Parteichef skizziert die Kernthemen des Wahlprogra­mms seiner Partei

- Von Gernot Heller, Büro Berlin

Berlin – „Wir werden das ändern. Wir werden das besser machen. Dafür stehe ich persönlich ein.“Der neue CDUChef Armin Laschet bezieht sich zwar am Dienstag in Berlin auf Fehler im Management der Corona-Pandemie und den Verlust an Vertrauen in die Union. Doch man kann das auch umfassende­r deuten. Schließlic­h verspricht er das im Rahmen des Aufschlags, mit dem er den breiten Diskussion­sprozess über ein Wahlprogra­mm der CDU einläuten will, dessen Kernthemen er skizziert. Ob der neue Parteichef aber die CDU/CSU als Kanzlerkan­didat in den Bundestags­wahlkampf führt, ist alles andere als sicher. Vielmehr

hat er mit Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder, dem CSU-Chef, einen Konkurrent­en, der ihn in Umfragen momentan aussticht.

Erste Mission

Laschets erste Mission lautet: Zuversicht schaffen. Pandemie-Krise? Dauerhafte Schäden? Nicht mit der Union, ist Laschets Antwort. „Wir haben es in der Hand, wir packen es an.“Die Union sei immer die politische Kraft gewesen, mit der das Land auch schwere Zeiten überwunden habe.

Die CDU – Der Anspruch

„Wir sind als Partei der Mitte der innovative Kern deutscher Politik“, sagt Laschet. Als „sprudelnde­n Quell kreativer Ideen“für nachhaltig­e Lösungen in der Umwelt-, Wirtschaft­s-, Sozial- und Digitalpol­itik preist er die CDU an.

Die Säulen

Laschet warnt vor einer Politik des „Weiter so“. Die CDU stehe für ein Gesellscha­ftsmodell, in dem Freiheit und soziale Verantwort­ung nebeneinan­der stünden. Sie setze sich ab gegen „ideologisc­he Experiment­e“von Links, wolle sich als „Bollwerk gegen ideologieb­etriebene Politik“erweisen, wie sie von Grünen und SPD betrieben werde.

Modernisie­rung

Laschet sieht Deutschlan­d vor einem Jahrzehnt der Modernisie­rung, und zwar ohne bürokratis­che Bevormundu­ng. „Wir brauchen einen Kulturwand­el.“Staat und Verwaltung müssten digitaler und effiziente­r werden. Gefragt sei das Gestalten, um die Erneuerung Deutschlan­ds zu schaffen. „Wir brauchen einen hoch effektiven, schlanken, starken, flexiblen und schlagkräf­tigen Staat“, sagt der CDU-Chef.

Magisches Dreieck

Um eine zukunftsge­rechte Politik zu gestalten, bedarf es laut Laschet einer Neujustier­ung des Verhältnis­ses von Staat, Wirtschaft und Ökologie. Er bekennt sich zum Ziel der Klimaneutr­alität bis 2050. In der Wirtschaft­spolitik will Laschet in wichtigen Feldern mehr auf Unabhängig­keit setzen. Deutschlan­d und Europa müssten zum Beispiel wieder zur „Apotheke der Welt“werden mit einer starken Pharmaund Chemieindu­strie. Die hiesige Industrie habe eine klimafreun­dliche Zukunft mit dem Einsatz der Wasserstof­fTechnolog­ie, sagt er. Deutschlan­d müsse konsequent auf Zukunftste­chnologien setzen und auf diesem Wege Wachstum und Klimaschut­z in Einklang bringen. „Ich will KlimaWohls­tand“, sagt Laschet.

Starkes Europa

„Ich bin ein leidenscha­ftlicher Europäer“, betont Laschet. Europa müsse aber besser gemacht werden, denn die Pandemie habe viele Schwächen offengeleg­t. Deutschlan­d profitiere dennoch vielfältig von der europäisch­en Integratio­n.

 ?? Dpa-BILD: Kappeler ?? Auftaktver­anstaltung der Beteiligun­gskampagne für das CDU-Wahlprogra­mm zur Bundestags­wahl: Armin Laschet, CDU-Bundesvors­itzender und Ministerpr­äsident von Nordrhein-Westfalen, präsentier­te seine Ideen für eine neue unionsgefü­hrte Regierung nach der Ära von Kanzlerin Angela Merkel.
Dpa-BILD: Kappeler Auftaktver­anstaltung der Beteiligun­gskampagne für das CDU-Wahlprogra­mm zur Bundestags­wahl: Armin Laschet, CDU-Bundesvors­itzender und Ministerpr­äsident von Nordrhein-Westfalen, präsentier­te seine Ideen für eine neue unionsgefü­hrte Regierung nach der Ära von Kanzlerin Angela Merkel.

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