Hospizdienst zieht Bilanz für 2020
Seit Beginn der Corona-Pandemie ist das Jobcenter Oldenburg nicht mehr für jeden frei zugänglich. Unterlagen können eingeworfen werden. Ansonsten läuft der Kontakt größtenteils telefonisch und digital.
ALSO auf Nachfrage. Grund könne eine Sprachbarriere oder auch Panik vor dem Umgang mit der Behörde sein. Zudem gebe es „Menschen, die keinen digitalen Zugang haben, keinen Drucker, um Unterlagen auszudrucken, kein Geld für Fotokopien, kein Guthaben für Anrufe“.
In einer Stellungnahme zum offenen Brief schreibt das Jobcenter, dass der persönliche Kontakt mit dem Jobcenter in Notfällen möglich sei. Es gebe einen Sicherheitsdienst, der den Schutz von Kunden und Beschäftigten sicherstellen
solle. „Auch Gesprächswünsche ohne Termin können im Eingangsbereich geäußert und so oft bereits geklärt werden“, schreibt das Jobcenter. „Unsere Kundinnen und Kunden erreichen uns telefonisch und digital: Wir tun alles, um Menschen, die uns brauchen, zur Seite stehen – gerade in diesen besonders schwierigen Zeiten“, sagt Carmen Giss, Geschäftsführerin des Jobcenters Oldenburg.
Zudem könne jederzeit eine Telefondolmetscher-Hotline zugeschaltet werden. „Den Vorwurf einer angeblichen
mangelnden Erreichbarkeit weise ich ausdrücklich zurück. Im Gegenteil: Wir haben uns sogar besonders viel einfallen lassen, um mögliche Hürden zu überwinden“, so Giss weiter. So seien über die bestehende Telefonnummer hinaus zwei lokale Hotlines eingerichtet worden.
„Hotline reicht nicht“
„Eine Hotline reicht schlicht und einfach nicht“, sagt Olaf Haese. Auch seien Security-Mitarbeiter nicht geschult, angemessen mit den
Problemen der Menschen umzugehen. „Der Sicherheitsdienst untermauert eher den Eindruck der Unzugänglichkeit des Jobcenters“, sagt Haese. Die Arbeitslosenhilfe Oldenburg wünsche sich, dass zumindest eine Öffnungsperspektive aufgezeigt werde. Das sei derzeit nicht der Fall. Es könne nur als zynisch bezeichnet werden, wenn beispielsweise Museen wieder öffneten, aber die Behörde, die für die Grundsicherung bedürftiger Menschen zuständig sei, ihre Türen weiterhin verschließe, schreibt die ALSO.
Oldenburg/lr – Der Jahresbericht 2020 der Stiftung Hospizdienst Oldenburg liegt vor. Auf 88 Seiten kann nachgelesen werden, mit welchem Engagement die 160 ehrenund hauptamtlich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Jahr 2020 mit allen gegenwärtigen Herausforderungen gemeistert haben. Neben der Begleitungsstatistik werden aktuelle Themen und Erfahrungen aus den Sterbe- und Trauerbegleitungen aufgegriffen. Ehrenamtliche verteilen das Heft im Netzwerk in Oldenburg. Im Haus der Stiftung Hospizdienst in der Haareneschstraße 62 können Broschüren abgeholt werden. Auf Anfrage können sie auch postalisch zugestellt werden.
Das Team wünscht „allen Leserinnen und Lesern viel Freude, einiges zum Nachdenken und berührt werden“.
■ Kontakt über 770 346 0 oder info@hospizdienst-oldenburg.de
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