Stadt spricht mit Mietern und Vermietern
Verwaltung stellt Leitlinie zum Umgang mit Mietobjekten am Grauen Wohnungsmarkt vor
Oldenburg – Der Graue Wohnungsmarkt hat die Verwaltung der Stadt Oldenburg in den vergangenen Monaten sehr beschäftigt. Zum Sozialausschuss stellte das Amt für Teilhabe und Soziales eine neue Handlungsleitlinie zum Thema vor und berichtete über Gespräche mit Mietern und Vermietern. Was genau dabei herausgekommen ist, sollen die wichtigsten Fragen klären.
Wie ist der Stand am Grauen Wohnungsmarkt
Laut Bericht der Verwaltung geht die Stadt momentan davon aus, dass es etwa 120 Personen gibt, die Leistungen zum Lebensunterhalt bekommen und in 21 verschiedenen Immobilien leben, die dem Grauen Wohnungsmarkt zugeordnet werden können. Die Zustände und Rahmenbedingungen der einzelnen Mietobjekte unterschieden sich erheblich voneinander. Die absolute Anzahl solcher Unterkünfte in der Stadt ist der Verwaltung nicht bekannt.
Was beinhaltet die neue Handlungsleitlinie
Die Handlungsleitlinie unterteilt sich in zwei Teilaspekte:
■ Grundsätzlich soll sich die wohnliche Situation der betroffenen Mieter bessern. Ansonsten sollen Wohn-Alternativen angeboten werden. Die Verwaltung will dabei die individuelle Lebenssituation der Mieter berücksichtigen und auf persönliche Wünsche und Haltungen eingehen. Vorrangig
sollen einvernehmliche Lösungen auf dem Verhandlungsweg gefunden werden.
■ Präventiv soll ein Träger der Wohnungslosenhilfe beauftragt werden, bedarfsgerechte Perspektiven für Menschen zu erstellen, die in prekären Wohnverhältnissen leben. Diese Perspektiven sollen mit den betroffenen Menschen gemeinsam erarbeitet werden.
In diesem Zusammenhang arbeitet die Stadt bereits mit der Diakonie zusammen, die bereits ein Konzept erstellt hat (siehe Zweittext).
Welche Kriterien werden dabei angelegt
Folgende Kriterien legt die Stadtverwaltung zur Verbesserung der Wohnverhältnisse, der Ausgestaltung der Mietverträge und im Hinblick auf angemessene Mieten unter anderem zugrunde:
■ Der Zustand der Räum
Wie haben die Vermieter reagiert
Aktuell sind laut Verwaltung neun Vermieter kontaktiert worden. Mit fünf Vermietern würde es bereits Zwischenlösungen geben. Mit drei weiteren Vermietern würden aktuelle Gespräche laufen. Lediglich ein Vermieter habe bisher keine Gesprächsbereitschaft gezeigt.
Wie haben die Mieter reagiert
Die meisten Mieter seien laut Verwaltung mit den bisherigen Zuständen der Mietobjekte zufrieden. Ihnen sei vor allem wichtig, ihre Ruhe und keinen Ärger mit Nachbarn zu haben. In den Gesprächen hätten sie in Bezug auf ihre derzeitige Unterkunft positive Vergleiche zu alternativen Unterbringungen in Notunterkünften gezogen.