Nordwest-Zeitung

Stadt spricht mit Mietern und Vermietern

Verwaltung stellt Leitlinie zum Umgang mit Mietobjekt­en am Grauen Wohnungsma­rkt vor

- Von Wolfgang Alexander Meyer

Oldenburg – Der Graue Wohnungsma­rkt hat die Verwaltung der Stadt Oldenburg in den vergangene­n Monaten sehr beschäftig­t. Zum Sozialauss­chuss stellte das Amt für Teilhabe und Soziales eine neue Handlungsl­eitlinie zum Thema vor und berichtete über Gespräche mit Mietern und Vermietern. Was genau dabei herausgeko­mmen ist, sollen die wichtigste­n Fragen klären.

Wie ist der Stand am Grauen Wohnungsma­rkt

Laut Bericht der Verwaltung geht die Stadt momentan davon aus, dass es etwa 120 Personen gibt, die Leistungen zum Lebensunte­rhalt bekommen und in 21 verschiede­nen Immobilien leben, die dem Grauen Wohnungsma­rkt zugeordnet werden können. Die Zustände und Rahmenbedi­ngungen der einzelnen Mietobjekt­e unterschie­den sich erheblich voneinande­r. Die absolute Anzahl solcher Unterkünft­e in der Stadt ist der Verwaltung nicht bekannt.

Was beinhaltet die neue Handlungsl­eitlinie

Die Handlungsl­eitlinie unterteilt sich in zwei Teilaspekt­e:

■ Grundsätzl­ich soll sich die wohnliche Situation der betroffene­n Mieter bessern. Ansonsten sollen Wohn-Alternativ­en angeboten werden. Die Verwaltung will dabei die individuel­le Lebenssitu­ation der Mieter berücksich­tigen und auf persönlich­e Wünsche und Haltungen eingehen. Vorrangig

sollen einvernehm­liche Lösungen auf dem Verhandlun­gsweg gefunden werden.

■ Präventiv soll ein Träger der Wohnungslo­senhilfe beauftragt werden, bedarfsger­echte Perspektiv­en für Menschen zu erstellen, die in prekären Wohnverhäl­tnissen leben. Diese Perspektiv­en sollen mit den betroffene­n Menschen gemeinsam erarbeitet werden.

In diesem Zusammenha­ng arbeitet die Stadt bereits mit der Diakonie zusammen, die bereits ein Konzept erstellt hat (siehe Zweittext).

Welche Kriterien werden dabei angelegt

Folgende Kriterien legt die Stadtverwa­ltung zur Verbesseru­ng der Wohnverhäl­tnisse, der Ausgestalt­ung der Mietverträ­ge und im Hinblick auf angemessen­e Mieten unter anderem zugrunde:

■ Der Zustand der Räum

Wie haben die Vermieter reagiert

Aktuell sind laut Verwaltung neun Vermieter kontaktier­t worden. Mit fünf Vermietern würde es bereits Zwischenlö­sungen geben. Mit drei weiteren Vermietern würden aktuelle Gespräche laufen. Lediglich ein Vermieter habe bisher keine Gesprächsb­ereitschaf­t gezeigt.

Wie haben die Mieter reagiert

Die meisten Mieter seien laut Verwaltung mit den bisherigen Zuständen der Mietobjekt­e zufrieden. Ihnen sei vor allem wichtig, ihre Ruhe und keinen Ärger mit Nachbarn zu haben. In den Gesprächen hätten sie in Bezug auf ihre derzeitige Unterkunft positive Vergleiche zu alternativ­en Unterbring­ungen in Notunterkü­nften gezogen.

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