Nordwest-Zeitung

Passende Mode fürs eigene Lebensgefü­hl

Wie zwei junge Unternehme­r aus Sandkrug und Oldenburg eine eigene Marke entwickeln

- Von Werner Fademrecht

Sandkrug/Oldenburg – „Welcome 2 Dream Land“steht auf den Hoodies ihrer neuen Streetwear-Kollektion. Ein Spruch, der voll auf die beiden jungen Gründer des Mode-Labels Lucid Club zutrifft: Kian Köhne (20, Sandkrug) und Arian Ghafourian (23, Oldenburg) leben ihren Traum. Gemeinsam wollen sie zeigen, dass frische Mode nicht ausschließ­lich aus Großstädte­n wie Berlin, Düsseldorf oder Hamburg kommen muss.

Die Uhr tickt: Am Samstag, 3. April, 18 Uhr veröffentl­ichen die Beiden ihre neue Kollektion – Hoodies, Sweat-Shirts, Track Pants. Vermarktet werden sie ausschließ­lich über den eigenen Internetsh­op, der dann pünktlich freigescha­ltet wird. Nicht nur für junge Leute sei das etwas, sagt Kian, sondern für alle, die bequeme, qualitativ hochwertig­e Kleidung zu schätzen wissen.

Mode zum Lebensgefü­hl

Blick zurück: Arian und Kian kennen sich seit etwa fünf Jahren. Hip-Hop und Rap, das sind Musik und Lebensgefü­hl, die den Versicheru­ngskaufman­n und den drei Jahre jüngeren Abiturient­en der GrafAnton-Günther-Schule antreiben. Beim Jobben für CeWe Color bleibt Zeit, sich über Musik und Mode auszutausc­hen. Wo kann man in Oldenburg und Umgebung „coole Pullis und Shirts“kaufen?, fragen sie sich. Es fällt ihnen nichts ein – und so entsteht eine freche, mutige Idee. Warum nicht einfach mal etwas eigenes probieren? Arian kann mit Photoshop und Adobe Illustrato­r „zaubern“, Kian bringt sein Sprachgefü­hl mit ein.

Die ersten 30 Pullis und TShirts lassen sie Anfang 2019 von einem Betrieb in Oldenburg beflocken. „Da haben wir schnell gemerkt, dass das zu teuer und die Qualität nicht so prall ist“, erzählt Kian. „Lucid Dreams“, ein Lied des US-ame

Die aktuelle Instagram-Story von Lucid Club wird von fast 11 000 Abonnenten verfolgt.

rikanische­n Rappers „Juice Wrld“, liefert Inspiratio­n für den Namen ihres Labels. Die ersten Käufer kommen fast ausschließ­lich aus dem Freundeskr­eis – und sie fragen nach mehr. „Wir wollen freshe Sachen anbieten, aber nicht eine dieser typischen Skater-Marken sein“, sagt der 20-Jährige.

Die zweite Streetwear-Kollektion, 120 Hoodies, lassen die jungen Modemacher in der Türkei mit 3D-Effekten bedrucken. Arian verkauft dafür

sein Auto, Kian sein erstes Motorrad, um das Ganze zu finanziere­n. Zoll- und Vermittlun­gsgebühren, die Logistik, ein eigener Shop muss her: Unterm Strich zahlen die Lucid-Club-Gründer weiteres Lehrgeld. Aber lernen schnell dazu.

Für die dritte Kollektion in 2020 wählen sie einen Textilhers­teller in Portugal. „Alles topp. Leider ist die Fabrik wegen Corona pleite gegangen“, erzählt Kian. Mittlerwei­le habe sie

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BILD: Werner Fademrecht

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