Der DFB-Gegner
Nachfolger in der Europa-Gruppe J(ogi) gut geebnet. Löw könnte den 76-Tage-Endspurt bis zum brisanten EM-Auftakt am 15. Juni in der Münchner Arena gegen Weltmeister Frankreich mit seiner ganzen Turnier-Akribie und ohne Störfeuer oder ständige Erinnerungen an die selbst als erledigt eingestufte 0:6-Schmach in Spanien angehen.
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Ter Stegen im Tor dem 6:1 gegen Nordirland, das noch in der Vor-Corona-Zeit im November 2019 stattfand, wieder Marc-André ter Stegen stehen. Kapitän Manuel Neuer reist vor dem Bundesliga-Gipfel an diesem Samstag gegen RB Leipzig aber nicht etwa wie sonst üblich vorzeitig nach München zurück. Löws Signal ist eindeutig: Jetzt auch nur ein bisschen nachzulassen, wäre gefährlich.
Die Startelf-Optionen Timo Werner im Angriff, Robin Gosens in der Viererkette oder Florian Neuhaus im starken
Nordmazedonien
ist noch eine große Unbekannte in der DFB-Historie. Erstmals in der 113-jährigen Länderspielgeschichte kommt es zum Duell mit dem noch jungen Staat aus dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien. Dass ausgerechnet der Underdog kurz vor seiner EM-Premiere in diesem Sommer die makellose LöwBilanz in WM-Qualifikationsspielen beschädigt, ist unrealistisch. In 13 Jahren absolvierte Löw bislang 32 Ausscheidungsspiele für WM-Turniere. 29 wurden gewonnen, dreimal gab es ein Remis; zweimal gegen Finnland (3:3, 1:1) vor der WM 2010 sowie 2012 gegen Schweden beim 4:4.
Mittelfeld-Block bekamen auch frühzeitig noch kein klares Signal von Löw. Der Bundestrainer kündigte an, erst Rücksprache mit Stammkräften wie Leroy Sané oder Leon Goretzka über deren Fitnesszustand halten zu wollen. Ersatz-Kapitän wird Ilkay Gündogan sein, das verriet Löw schon mal.
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Verbesserungsbedarf
Trotz des neuen Selbstvertrauens sieht Löw aber auch grundsätzlich Verbesserungsbedarf. So empfahl er dem DFB bei seiner Nachfolgersuche auch Teamgrößen wie Neuer oder Toni Kroos zu befragen. War es gegen Island nach dem Turbostart die Konstanz über 90 Minuten, fehlte gegen Rumänien die Effizienz im Abschluss. „Wir sind zufrieden, dass wir mit sechs Punkten in die Qualifikation gestartet sind, an der Chancenverwertung können wir arbeiten“, kommentierte DFBDirektor Oliver Bierhoff.