Nordwest-Zeitung

„Können nicht einfach Quote einführen“

Alexander Gerst über die Auswahl der Esa und was er besonders vermisst

- Von Wolfgang Jung

Victoria Swarovskis Ehemann wünscht sich ein Baby, doch die Fernsehmod­eratorin zögert noch. „Wenn es nach meinem Mann ginge, müssten wir nicht länger mit dem Nachwuchs warten“, sagte Swarovski der Zeitschrif­t „Bunte“. Sie selbst hingegen wünsche sich zwar ebenfalls Kinder, glaube jedoch, noch etwas Zeit zu haben. „Wir haben uns jetzt erstmal einen kleinen, süßen Hund angeschaff­t, und ich kann mir sehr gut vorstellen, spätestens mit 30 Mutter zu sein“, sagte die 27-Jährige, die seit knapp vier Jahren verheirate­t ist. Swarovski ist aus der RTL-Show „Let’s Dance“bekannt und an Ostern auf dem ZDF-„Traumschif­f“zu sehen.

Sie sind bei Ihrer Bewerbung 2008 nach eigenen Worten davon ausgegange­n, dass Sie nicht genommen werden. Warum das?

Gerst: Ich dachte, Astronaute­n müssten Supermänne­r sein – und mir war ja klar, ich hingegen bin nur ein Mensch (lacht). Außerdem kannte ich die Statistik. Da bewerben sich Tausende Menschen, ausgewählt werden aber nur vier bis sechs. Es wäre schon sehr überheblic­h, da zu denken: „Klar schaffe ich das.“Es geht vielmehr darum, seinem Traum eine faire Chance zu geben. Der Blick auf bisherige Raumfahrer­innen und Raumfahrer kann schon entmutigen, offenbar vor allem Frauen: 2008 war nur ein Sechstel der Bewerber weiblich. Das wollen wir ändern.

Mit einer Quote?

Gerst: Nicht nur den Blick, sondern auch die Perspektiv­e. Der Blick richtet sich auf unseren blauen Planeten. Aber die Perspektiv­e umfasst auch das Bewusstsei­n, wo ich bin. Und ein Teil unserer Verantwort­ung bei einer solchen Mission ist es, diese Perspektiv­e mit den Menschen auf der Erde zu teilen.

Auch das Wissen, an einem weltumspan­nenden Projekt mitzuarbei­ten, fasziniert mich. Die ISS hat Krisen überdauert und inspiriert Menschen zum Träumen. Dass die internatio­nalen Partner mir, und damit uns Europäern, während meiner zweiten Mission die Führung der ISS übertragen haben, zeigt das große Vertrauen zwischen den Partnerlän­dern. Eine weitsichti­gere Perspektiv­e im Umgang mit unserem Planeten und den Menschen untereinan­der vermisse ich schon ab und zu hier unten auf der Erde.

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