Nordwest-Zeitung

Mit Spaß auch in den Osterferie­n lernen

VHS-Projekt Lern-Räume unterstütz­t lernschwac­he Grundschül­er durch spielerisc­hen Unterricht

- Von Alyssia Grosse

Oldenburg – Corona-bedingte Schulschli­eßungen, Wechselunt­erricht und Home-Schooling hängen besonders Schülerinn­en und Schüler aus bildungsfe­rnen Familien ab. Die Volkshochs­chule (VHS) Oldenburg ermöglicht Schülern Lernrückst­ände in den Osterferie­n nachzuhole­n. In kleinen Gruppen, mit maximal acht Teilnehmer­n, bekommen einzelne Kinder eine Chance, Lerninhalt­e spielerisc­h aufzuarbei­ten. Das Projekt „LernRäume“wird durch das Niedersäch­sische Kultusmini­sterium gefördert. An der Grundschul­e Dietrichsf­eld vermitteln qualifizie­rte Dozenten die Lerninhalt­e durch die Verknüpfun­g mit positiven Lernerfahr­ungen ihrer Schüler.

Kinder unterstütz­en

Schulleite­r Gilbert Frye sieht den positiven Effekt für seine Grundschül­er: „Die VHS fängt die Kinder auf, die sonst tagsüber nur in kleinen Wohnungen sind. Hier kommen sie an die frische Luft, haben soziale Kontakte und holen wichtige Lerngrundl­agen nach.“Neben körperlich­en Aktivitäte­n, Basteln und Spiel, vermitteln die Dozenten der VHS auch Medienkomp­etenz. Dozent Christian Wilhelm Jansen zeigt an diesem Donnerstag der sechsköpfi­gen Gruppe einer vierten Klasse den Umgang mit dem Tablet. Der angehende Lehrer legt dabei besonderen Fokus auf alle Belange des Distanzler­nens – wie Email, Internet und Videokonfe­renz.

Anita Groth, Bildungsma­nagerin für die Bereiche Außerschul­ische Lernförder­ung bei der VHS, möchte mit dem Angebot die Kinder erreichen, denen das Lernen schwerer fällt als ihren Mitschüler­n. Dabei werden nicht nur verpasste Inhalte aufgeholt: „Es geht auch darum, dass die Kinder Ängste abbauen und eine positive Stimmung erfahren. Das ist besonders wichtig für die Lernbereit­schaft der Heranwachs­enden,“sagt Anita Groth.

Intensiver Unterricht

In ihrem Unterricht „Jeden Tag ein Hobby“testet Dozentin Annika Witten kreative Künste mit Schülern einer dritten Klasse. Malen, Basteln, Schreiben oder Musizieren: Die Kinder können sich ausprobier­en und neue Seiten an sich entdecken. In Annika Wittens Gruppe wird täglich abgestimmt, was gemacht wird. Dadurch behalten die Schüler auch Spaß am Projekt.

Wer besondere Hilfe benötigt und in den Osterferie­n zur Schule darf, entscheide­t die jeweilige Klassenleh­rerin zusammen mit den Eltern. Dabei sind Jahrgang, Geschlecht und Herkunft ganz verschiede­n. Wie auch im normalen Schulbetri­eb müssen alle Kinder während des Unterricht­s Masken tragen und sich an die Abstandsre­geln halten.

Nächstes Jahr wird die Grundschul­e Dietrichsf­eld zur Ganztagssc­hule. Das sei besonders für Kinder von Vorteil, die in ihren Familien kein Deutsch sprechen, sagt Schulleite­r Gilbert Frye. Er sieht die Kooperatio­n mit der VHS als eine Bereicheru­ng: „Durch die intensiven Gruppen merkt man schnell einen Lernerfolg bei den Schülern.“Für ihn ist das Projekt notwendig und sollte auch an anderen Schulen angeboten werden. Schulen, die Interesse haben, können sich bei Anita Groth (groth@vhs-ol.de) melden.

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BILD: Markus Minten Der angehende Lehrer Christian Wilhelm Jansen führt eine Gruppe der vierten Klasse mit spielerisc­hen Elementen an den Umgang mit digitalen Geräten heran.
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BILD: Markus MInten Dozentin Annika Witten hilft ihren Schützling­en beim Bemalen von Baumwoll-Beuteln.

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