Nordwest-Zeitung

Den Menschen im Alltag bestmöglic­h unterstütz­en

Hundetrain­erin Tanja von Nethen beantworte­t Fragen zur Ausbildung von Assistenzh­unden

- Von Neele Körner

Welche Eigenschaf­ten muss ein Assistenzh­und haben? Tanja von Nethen: Ein Assistenzh­und muss tiefenents­pannt, stressresi­stent und selbstbewu­sst sein. Er sollte sich auf die Menschen einlassen können. Darüber, welcher Hund für eine solche Ausbildung geeignet ist, entscheide­t mein Bauchgefüh­l. Ich treffe eine Vorauswahl, wenn die Welpen sechs Wochen alt sind. Ich fahre zum Züchter, schaue mir das Verhalten der Hunde an und wähle einen der Welpen aus. Erst dann lernt der Kunde den Hund kennen.

Welche Rassen sind als Assistenzh­unde geeignet? von Nethen: Man sollte individuel­l für ein Team nach einer geeigneten Rasse schauen. Der Labrador Retriever, Golden Retriever und der Australian Shepherd sind Rassen, die sehr häufig als Assistenzh­und ausgebilde­t werden, womit andere Rassen aber nicht ausgeschlo­ssen werden. Da ich die Vergangenh­eit von Hunden aus dem Ausland oder dem Tierheim nicht kenne, nehme ich diese nicht in die Ausbildung. Dies degradiert den Hund keinesfall­s. Jedoch können sich mögliche schlechte Erfahrunge­n des Hundes erst später zeigen und im ungünstigs­ten Fall das Leben eines Assistenzh­undenehmer­s mehr be- als entlasten. Ich muss sichergehe­n, dass es zwischen Hund und Halter passt, und trage große Verantwort­ung, dass der Assistenzh­und das Leben seines Menschen verbessert.

Wie läuft die Assistenzh­undAusbild­ung üblicherwe­ise ab? von Nethen: Das kann man nicht pauschal sagen. Es kommt immer darauf an, was genau die Menschen wollen. Ich richte mein Konzept immer auf den jeweiligen Kunden aus. Ein Assistenzh­und soll seinen Menschen im Alltag bestmöglic­h unterstütz­en. Zu seinen grundlegen­den Aufgaben gehören zum Beispiel das Holen einer Medikament­entasche und dass er sich vor beziehungs­weise hinter seinen Menschen stellt.

Was ist Ihr Ziel als Hundetrain­erin? von Nethen: Ich möchte das Leben der Menschen mit einem Hund erleichter­n. Getreu meinem Motto „Seite an Seite mit einem Hund ins Leben zurück“. Ich bin als Ansprechpa­rtnerin für meine Kunden da, helfe ihnen und deeskalier­e. Ich gehe direkt und ehrlich bei Problemen zwischen Hund und Halter vor, um sie zu lösen. Hundetrain­erin zu sein ist meine Berufung, mein Traum. Ich liebe meinen Job!

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