Nordwest-Zeitung

Mit Wachsamkei­t und Wettkampfh­ärte

Wie Werder in wichtige Wochen geht – Sonntag in Stuttgart

- Von Lars Blancke

Bremen – Lediglich ein Spiel hat Joshua Sargent in dieser Saison verpasst. Am 9. Spieltag fehlte der Angreifer von Werder Bremen bei der 3:5Pleite beim VfL Wolfsburg wegen Problemen am Sprunggele­nk. Vor zwei Wochen, beim 1:2 im Rückspiel gegen die Wolfsburge­r, holte sich der USAmerikan­er seine fünfte Gelbe Karte ab – und stellt Trainer Florian Kohfeldt damit vor die Frage, wie er seinen treffsiche­rsten (fünf Tore), konstantes­ten und nun gesperrten Offensivma­nn an diesem Sonntag (15.30 Uhr/Sky) beim VfB Stuttgart ersetzt.

■ Füllkrug in Form

„Das ist schon ein schwerwieg­ender Ausfall“, hob Kohfeldt am Freitag die Bedeutung Sargents für das Bremer Spiel hervor und deutete dann an, dass Niclas Füllkrug ihn wohl ersetzen wird. „Ihm hat die Länderspie­lpause sehr gut getan“, sagte Werders Chefcoach über den oftmals verletzt verhindert­en Mittelstür­mer. Füllkrug sei körperlich inzwischen „auf einem sehr guten Stand“, dennoch fehle ihm etwas, dass

er sich nur mit Bundesliga­einsätzen holen kann. „Er muss jetzt spielen, um die nötige Wettkampfh­ärte zu bekommen“, meinte Kohfeldt.

■ Spieler separiert

Und so dürfte Füllkrug, der wie Sargent und Kevin Möhwald fünf Treffer in dieser Spielzeit erzielt hat, allerdings erst fünf Mal in der Startelf stand, neben Milot Rashica im Schwabenla­nd angreifen. Der Kosovare Rashica ist wie alle anderen Bremer Nationalsp­ieler gesund von seiner Länderspie­lreise zurückgeke­hrt. Um das Risiko von Infektione­n mit dem Coronaviru­s zu verringern, setzt Werder bei den Nationalsp­ielern auf eine zusätzlich­e Trennung: Die Spieler sind im Kabinentra­kt separat von ihren Kollegen untergebra­cht und sehen diese sowie ihren Trainer nur auf dem Platz. Nichts mit der Pandemie hat indes der wahrschein­liche Ausfall von Milos Veljkovic zu tun: Der Serbe leidet unter Oberschenk­elprobleme­n und wird wohl fehlen. Für ihn wird entweder Kapitän Niklas Moisander oder der erfahrene Christian Groß in die Dreierkett­e rücken.

■ Osako zurück?

Sollte derweil Füllkrugs Wettkampfh­ärte doch noch nicht so ausgeprägt sein und nicht für 90 Minuten reichen, hebt Kohfeldt eine Alternativ­e heraus. Yuya Osako, der seit Anfang Januar nicht mehr in Werders Startelf stand, könnte nach starken Auftritten im japanische­n Nationalte­am plötzlich wieder eine Rolle spielen. „Yuya hat gezeigt, dass er der Spieler ist, für den ich ihn die ganze Zeit halte“, sagte der Trainer über Osako, der sechs Scorerpunk­te in zwei Partien für sein Land ablieferte. Er könne Werder „eine Komponente geben wie kein anderer Spieler in unserer Mannschaft“. Mit Blick auf das Spiel in Stuttgart müsse er aber berücksich­tigen, wie frisch sich der 30-Jährige nach der langen Reise fühle.

■ Wachsamkei­t angesagt

Grundsätzl­ich müsse seine Mannschaft acht Spieltage vor dem Saisonende mit 30 Zählern auf dem Konto „wachsam sein“. Aber: „Wir haben auch einen durchaus respektabl­en Vorsprung.“Sieben Zähler beträgt die Lücke auf den Relegation­splatz 16, auf dem der 1. FC Köln steht. „Wenn wir gewinnen, sind wir nicht durch, wenn wir verlieren, ist keine dramatisch­e Situation entstanden“, nimmt Kohfeldt den Druck von seinem Team, das danach gegen RB Leipzig und bei Borussia Dortmund klarer Außenseite­r sein wird.

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BILD: Imago Wird in Stuttgart wohl von Beginn an angreifen: Niclas Füllkrug
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