Viel Echo für Echtzeit-Doku über Pflege
Entertainer Joko und Klaas machen auf Pflegenotstand aufmerksam
Schauspielerin Drew Barrymore
(„Drei Engel für Charlie“) will ihr eigenes Lifestyle-Magazin mit dem Titel „Drew“herausbringen. Schon als Mädchen habe sie davon geträumt, erzählte die 46-Jährige am Mittwoch in ihrer Talkshow „The Drew Barrymore Show“. Sie habe damals die Wände in ihrem Zimmer mit Zeitschriftenseiten vollgeklebt. Die erste Ausgabe soll im Juni auf den Markt kommen. Das Magazin soll sich um Themen wie Schönheit, Essen, Reisen, Leute und Nachrichten drehen. Sie sei ein wenig altmodisch und bringe statt einer digitalen Ausgabe eine Zeitschrift aus Papier heraus, sagte Barrymore.
Unterföhring/Berlin/dpa – Der für Unterhaltung bekannte Sender ProSieben hat am Mittwochabend auf Betreiben der Entertainer Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf sieben Stunden freigeräumt, um mit einer Doku ohne Werbeunterbrechung auf Deutschlands Pflegenotstand aufmerksam zu machen.
Unter dem Motto #Nichtselbstverständlich wurde mit Hilfe einer Bodycam in Echtzeit eine Schicht der Krankenpflegerin Meike Ista im Knochenmarkund Transplantationszentrum der Uniklinik Münster gezeigt. Anerkennung gab es auch von der Konkurrenz: Arte lobte in einem Tweet „ein Stück deutsche TVGeschichte“, RTL nannte es eine „starke Aktion“.
Zuschauer erlebten unmittelbar mit, was es wirklich heißt, in der Pflege zu arbeidung:
Aus 15 Minuten #JKLive wurden sieben Stunden: Joko (rechts) und Klaas nutzten ihre Sendezeit bei ProSieben, um auf den Pflegenotstand aufmerksam zu machen.
ten. Die Sendung begann kurz nach 20.15 Uhr und war erst vorbei, als Ista Feierabend hatte.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bezog sich am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Berlin auf die Sendung: „Es ist gut, dass die Pflege jetzt in der Primetime
läuft. Pflegerinnen und Pfleger verdienen unseren Respekt, unser Dankeschön, aber vor allem bessere Arbeitsbedingungen.“Er kündigte dafür Gespräche mit Verbänden der Branche an. Viele Menschen forderten auf Twitter mehr Engagement von den Regierenden. Tenor der SenPolitik und Gesellschaft versäumten es seit Jahrzehnten, faire Bezahlung und gut machbare Arbeitsmengen für Pflegekräfte zu organisieren.
Während der Reportage wurden immer wieder die Kommentare verschiedener Pfleger und Pflegerinnen aus Deutschland eingeblendet. Auch Esther Binar (35), Krankenpflegerin in Bad Zwischenahn, berichtete aus ihrem Alltag. „Wir schreien nicht einfach nach mehr Geld. Wir arbeiten am Limit und wir können so nicht weiterarbeiten. Wir brauchen mehr Menschen in der Pflege. Es geht darum, die Arbeitsverhältnisse zu verbessern“, sagte sie in einem Interview mit unserer Zeitung.
Das komplette Interview mit Krankenpflegerin Esther Binar lesen Sie auf NWZonline unter www.bit.ly/nwz-pflegenotstand