Nordwest-Zeitung

Inzidenz über 100: Schulen in Oldenburg schließen

Montag Wechsel in Distanzunt­erricht – Ab heute kein Termineink­auf mehr

- Von Markus Minten

Oldenburg – Jetzt zieht die Stadt doch die Notbremse: Oldenburg wird Hochinzide­nzkommune. Angesichts von andauernde­n Inzidenz-Werten von deutlich über 100 sei dieser Schritt unausweich­lich, betonte Oberbürger­meister Jürgen Krogmann (SPD) nach der Sitzung des Krisenstab­es am Donnerstag. Am 11. April war die Sieben-Tage-Inzidenz in Oldenburg über den Wert von 100 gestiegen und lag am Donnerstag bei 124,2. Nach wie vor gibt es laut Stadt ein diffuses Infektions­geschehen.

Dieser Schritt hat erhebliche Auswirkung­en auf das öffentlich­e Leben: Der Einzelhand­el wird den Termineink­auf (Click & Meet) einstellen müssen, Schulen werden bis auf Ausnahmen in den Distanzunt­erricht wechseln und Kindertage­sstätten auf die Notbetreuu­ng zurückfahr­en müssen. Auch ist die Anzahl privater Kontakte weiter zu beschränke­n. Die überwiegen­de Anzahl der Infektione­n erfolgt laut Stadt im privaten Umfeld.

Keine Ausgangssp­erre

Für Schulen und Kitas gilt die neue Regelung ab Montag, 19. April. Die Schließung des Einzelhand­els (Lebensmitt­elgeschäft­e, Buchhandlu­ngen, Baumärkte, Friseure und weitere Ausnahmen bleiben geöffnet) tritt bereits an diesem Freitag in Kraft. Das Angebot, Ware online zu bestellen und abzuholen (Click & Collect), bleibt möglich. Öffentlich­e Einrichtun­gen wie Museen müssen ebenfalls ab diesem Freitag wieder schließen. Ausgangssp­erren sind nicht vorgesehen, auch auf eine Maskenpfli­cht beispielsw­eise in der Innenstadt wird verzichtet.

Die Stadtverwa­ltung hat am Donnerstag­nachmittag eine entspreche­nde Allgemeinv­erfügung fertiggest­ellt, die am Tag nach ihrer Veröffentl­ichung in Kraft tritt, also an diesem Freitag.

„Eine wichtige Entscheidu­ngsgrundla­ge war auch die Situation in unseren Krankenhäu­sern“, so Krogmann. Die drei Kliniken hatten gegenüber unserer Zeitung gleichlaut­end die angespannt­e Lage mit knapper werdenden Intensivbe­tten und Mangel an Pflegekräf­ten betont. Gesundheit­samt und Stadtverwa­ltung hatten zunächst noch auf ein schnelles Abflauen des Ostereffek­tes gehofft. Durch die Feiertage hatten sich Tests und Ergebnisse nach Einschätzu­ng der Stadt verzögert.

Hoffnung auf kurze Dauer

„Wir hoffen, dass die Maßnahmen nur von kurzer Dauer sind“, so Krogmann. Sobald die Sieben-Tage-Inzidenz, die die Anzahl der Covid-19-Neuinfekti­onen binnen sieben Tagen pro 100 000 Einwohner angibt, wieder dauerhaft unter den Wert von 100 sinkt, lässt die Corona-Verordnung des Landes eine erneute Öffnung zu.

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