Inzidenz über 100: Schulen in Oldenburg schließen
Montag Wechsel in Distanzunterricht – Ab heute kein Termineinkauf mehr
Oldenburg – Jetzt zieht die Stadt doch die Notbremse: Oldenburg wird Hochinzidenzkommune. Angesichts von andauernden Inzidenz-Werten von deutlich über 100 sei dieser Schritt unausweichlich, betonte Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD) nach der Sitzung des Krisenstabes am Donnerstag. Am 11. April war die Sieben-Tage-Inzidenz in Oldenburg über den Wert von 100 gestiegen und lag am Donnerstag bei 124,2. Nach wie vor gibt es laut Stadt ein diffuses Infektionsgeschehen.
Dieser Schritt hat erhebliche Auswirkungen auf das öffentliche Leben: Der Einzelhandel wird den Termineinkauf (Click & Meet) einstellen müssen, Schulen werden bis auf Ausnahmen in den Distanzunterricht wechseln und Kindertagesstätten auf die Notbetreuung zurückfahren müssen. Auch ist die Anzahl privater Kontakte weiter zu beschränken. Die überwiegende Anzahl der Infektionen erfolgt laut Stadt im privaten Umfeld.
Keine Ausgangssperre
Für Schulen und Kitas gilt die neue Regelung ab Montag, 19. April. Die Schließung des Einzelhandels (Lebensmittelgeschäfte, Buchhandlungen, Baumärkte, Friseure und weitere Ausnahmen bleiben geöffnet) tritt bereits an diesem Freitag in Kraft. Das Angebot, Ware online zu bestellen und abzuholen (Click & Collect), bleibt möglich. Öffentliche Einrichtungen wie Museen müssen ebenfalls ab diesem Freitag wieder schließen. Ausgangssperren sind nicht vorgesehen, auch auf eine Maskenpflicht beispielsweise in der Innenstadt wird verzichtet.
Die Stadtverwaltung hat am Donnerstagnachmittag eine entsprechende Allgemeinverfügung fertiggestellt, die am Tag nach ihrer Veröffentlichung in Kraft tritt, also an diesem Freitag.
„Eine wichtige Entscheidungsgrundlage war auch die Situation in unseren Krankenhäusern“, so Krogmann. Die drei Kliniken hatten gegenüber unserer Zeitung gleichlautend die angespannte Lage mit knapper werdenden Intensivbetten und Mangel an Pflegekräften betont. Gesundheitsamt und Stadtverwaltung hatten zunächst noch auf ein schnelles Abflauen des Ostereffektes gehofft. Durch die Feiertage hatten sich Tests und Ergebnisse nach Einschätzung der Stadt verzögert.
Hoffnung auf kurze Dauer
„Wir hoffen, dass die Maßnahmen nur von kurzer Dauer sind“, so Krogmann. Sobald die Sieben-Tage-Inzidenz, die die Anzahl der Covid-19-Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100 000 Einwohner angibt, wieder dauerhaft unter den Wert von 100 sinkt, lässt die Corona-Verordnung des Landes eine erneute Öffnung zu.
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