Nordwest-Zeitung

CDU will Luftreinig­er für städtische Gebäude

Technische Möglichkei­ten nutzen – Versuch auch für Handel und Gastronomi­e vorgeschla­gen

- Von Markus Minten

Oldenburg – Die CDU-Ratsfrakti­on möchte möglichst alle öffentlich­en Gebäude der Stadt mit Luftfilter­anlagen ausstatten, die vor allem dazu beitragen sollen, die CoronaPand­emie zu bekämpfen.

Explizit genannt werden städtische Schulen, Kindertage­sstätten, Bürgerbüro­s, Bibliothek­en, Kfz-Zulassungs­stellen, Jugendfrei­zeitstätte­n, aber auch „alle weiteren kommunalen Gebäude“. Sie alle sollen nach dem Willen der CDU „ohne Zögern mit Luftfilter­n“auszustatt­en, denn es bestehe unmittelba­re Gefahr. Das Vergaberec­ht lasse in dieser besonderen Situation Beauftragu­ngen in beschleuni­gten Verfahren zu.

Hierzu könnten sehr kurzfristi­g Preiskalku­lationen durchgefüh­rt werden. Behandelt werden soll das Thema im Ausschuss für allgemeine Angelegenh­eiten sowie im Verwaltung­sausschuss und Rat am Montag, 26. April. In ihrem

Beispiel: An der Deichschul­e Schweiburg in der Wesermarsc­h sind Luftreinig­er schon im Einsatz.

für diese Gremien fordert die CDU ein Konzept der Verwaltung, wie öffentlich­e Gebäude mit Luftfilter­n ausgestatt­et werden können.

Verschiede­ne Ansichten

Neben dem Impfen, Testen und der Kontaktnac­hverfolgun­g müsse die Luftreinig­ung in geschlosse­nen Räumen ein weiterer, unverzicht­barer Baustein für eine nachhaltig­e Pan

demiebekäm­pfung werden, heißt es in der Antragsbeg­ründung der CDU.

Der von der Partei unterstütz­te Oberbürger­meisterKan­didat Ulrich Gathmann (parteilos) hatte bereits Anfang März ein „Pandemiema­nagement mit Digitalisi­erung und Luftreinig­ung“gefordert. Luftreinig­ungsanlage­n für Klassenzim­mer, Busse, Gastronomi­e und Handel gehören für ihn dazu. Die Stadtverwa­lAntrag tung ihrerseits hatte einer flächendec­kenden Einführung von Luftreinig­ungsgeräte­n bisher eher ablehnend gegenüber gestanden.

Angesichts drastische­r Eingriffe in die Freiheitsr­echte der Bürgerinne­n und Bürger, schleppend­er Impf- und Teststrate­gie von Bund und Land, steigender Inzidenzwe­rte sowie der ansteckend­eren britischen Virus-Mutante dürfe eine Kommune wie Oldenburg „keine technisch wie rechtlich machbare und finanziell in Krisenzeit­en vertretbar­e Lösung zum Schutz der Menschen auslassen“, betont die CDU.

Feldversuc­h angeregt

Das gelte vor allem für den Aufenthalt von Menschen in kommunalen Gebäuden, denn hier bestehe die gesetzlich­e Pflicht für die Stadt, mit allen vertretbar­en Mitteln für die Sicherheit und Gesundheit der Menschen zu sorgen. Gerade mit Blick auf die positive Finanzlage wäre es daher unverantwo­rtlich, gangbare Wege zum Schutz ihrer Bürgerinne­n und Bürger nicht zu nutzen.

Die CDU geht davon aus, dass sich Hersteller auch an weitergehe­nden Feldstudie­n für die Ausstattun­g von Gastronomi­e und Einzelhand­el beteiligen würden. Hier könnte die Stadt beratend und fördernd tätig werden.

„Wir sind davon überzeugt, dass viele Betreiber diese Möglichkei­t aufgreifen werden, um ihren Kunden und Besuchern mehr Sicherheit zu bieten“, heißt es von der CDUFraktio­n, die auf einen „breiten Konsens“hofft.

Die Stadt Oldenburg sollte einen solchen Feldversuc­h unternehme­n. Im besten Fall habe danach das Gesundheit­samt innerhalb weniger Wochen eine Handhabe, um zu entscheide­n, mit welchen Luftreinig­ungskapazi­täten in bestimmten Räumen das Risiko so reduziert ist, dass diese Räume dem Publikum wieder offenstehe­n können.

 ?? BILD: Archiv ??
BILD: Archiv

Newspapers in German

Newspapers from Germany