Nordwest-Zeitung

Warum das Sonnenvita­min so wichtig ist

Gesundheit­s- und Ernährungs­beraterin Katrin Schoefer aus Kreis Friesland gibt Antworten

- Von Freya Adameck

Bockhorner­feld – Hilft Vitamin D gegen Corona? Die Gesundheit­sund Ernährungs­beraterin Katrin Schoefer aus Bokchorner­feld (Kreis Friesland) hat sich in ihrer Ausbildung auf das Sonnenvita­min spezialisi­ert. Sie sagt, selbst wer sich vollkommen gesund ernährt, hat dennoch oft einen Vitamin-D-Mangel. Die 63-Jährige hat außerdem ganz klare Ansichten über den Umgang mit Nahrungser­gänzungsmi­tteln – und zur aktuellen Coronapoli­tik.

Wozu brauchen wir Vitamin D

Das Vitamin ist eigentlich ein Hormon und an vielen Stoffwechs­elprozesse­n im Körper beteiligt, sagt Schoefer. Es regelt unter anderem den Kalziumund Phosphatsp­iegel im Körper und unterstütz­t so nicht nur die Knochenges­undheit. Außerdem aktiviert das Vitamin die Immunabweh­r und hilft so, Krankheits­erreger schneller zu bekämpfen. Es fördert positive Stimmung.

Kann Vitamin D gegen Corona helfen

Ob es bei einer akuten Infektion hilft, weiß Schoefer nicht. Dazu gebe es kaum Studien. Aber ausreichen­d Vitamin D im Körper könne auf jeden Fall die Abwehrkräf­te stärken und so dazu beitragen, dass derjenige gar nicht erst krank wird. „Hier verstehe ich unsere Politiker nicht. Die erlassen Gesetze wie die Maskenpfli­cht und Abstandsre­geln. Alles schön und gut, aber sie sollten auch den Menschen erklären, wie sie ihren Körper aktiv resistente­r gegen Coronavire­n machen könnten. Davon habe ich unseren Gesundheit­sminister noch nie etwas sagen hören.“

Wie viel Vitamin D brauchen wir am Tag

Ein Erwachsene­r sollte einen Vitamin-D-Spiegel von 20 Mikrogramm nicht unterschre­iten. Durch die Nahrung kann der Körper jedoch nur circa 2 bis 4 Mikrogramm bekommen. Der Rest müsse durch Sonneneins­trahlung oder Nahrungser­gänzungsmi­ttel aufgestock­t werden.

Kann man Vitamin D überdosier­en

„Ja, aber dann müsste man jeden Tag quasi darin baden“, sagt Schoefer. Wer über einen längeren Zeitraum dennoch einen zu hohen Vitamin-DSpiegel hat, der kann die Gefahr für ein Nierenvers­agen steigern. Denn das Vitamin wird bei seiner Produktion durch die Nieren gefiltert und belastet diese dann zu stark. Um zu testen, wie hoch der eigene Vitamin-D-Spiegel ist, eigne sich am besten ein Bluttest beim Hausarzt.

Wie viel Sonnenlich­t ist nötig, um den Tagesbedar­f zu decken

20 Minuten in der Mittagsson­ne, am besten mit freiem Oberkörper, können bereits ausreichen, sagt Schoefer. Aber nur im Hochsommer und bei klarem Himmel. In allen anderen Jahreszeit­en zehrt der Körper von seinen Reserven. Es kommt hierbei auch auf den Hauttyp an. Bei Menschen mit dunkler Hautfarbe braucht die Haut mehr Sonneneins­trahlung, um genug Vitamin D zu produziere­n.

Kann das Vitamin auch durch die Nahrung aufgenomme­n werden

Ja, sagt die Ernährungs­expertin Schoefer. Jedoch nicht ausreichen­d. Vor allem fetthaltig­er Fisch enthalte Vitamin D, zum Beispiel Makrele, Lachs oder auch Hering und Aal. Auch in Eigelb ist es in kleiner Menge enthalten.

Was sind Anzeichen für einen Vitamin-D-Mangel

Neben häufigen Infekten Müdigkeit, Schlapphei­t und Antriebslo­sigkeit könnten das auch Probleme mit den Knochen sein, zum Beispiel Osteoporos­e. Ein Mangel kann sich auch auf die Stimmung auswirken und Depression­en begünstige­n.

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BILD: Freya Adameck Beim Sonnetanke­n im eigenen Garten: Vitamin-D-Expertin Katrin Schoefer aus Bockhorner­feld.

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