Nordwest-Zeitung

Rügenwalde­r Mühle sucht neue Standorte

Übernahmen auch außerhalb von Bad Zwischenah­n geplant – 22 Prozent Wachstum 2020

- Von Jörg Schürmeyer

Die fünf Gewinner des ÐJubiläums­rätsels vom 14. April sind Brigitte Evers (Cloppenbur­g), Heidrun Eden (Norderschw­eiburg), Regina Kiesewette­r-Schönheim (Wangerland), Heidrun Kater (Oldenburg), Günter Hochfeldt (Bockhorn). Der Fehler war im Bildteil 1 versteckt. Alle Gewinner werden schriftlic­h benachrich­tigt.

Bad Zwischenah­n – Fragt man Michael Hähnel nach den drei größten Herausford­erungen, vor denen die Rügenwalde­r Mühle steht, so fällt die Antwort des Vorsitzend­en der Geschäftsl­eitung ziemlich eindeutig aus: „Kapazitäte­n, Kapazitäte­n, Kapazitäte­n.“Dank eines rasanten Wachstums mit veganen und vegetarisc­hen Produkten und eines stabilen Geschäfts mit klassische­n Wurstwaren hat der Lebensmitt­elherstell­er aus Bad Zwischenah­n den Nettoumsat­z 2020 um satte 22 Prozent auf 233,7 Millionen Euro steigern können, wie das Unternehme­n jetzt beim BilanzPres­segespräch mitteilte. „Wir haben 2020 trotz Corona ein extrem beeindruck­endes Jahr hingelegt“, sagt Hähnel.

Um diesen Wachstumsk­urs fortsetzen zu können, denkt die Geschäftsl­eitung nun auch verstärkt über neue Wege und neue Standorte – auch außerhalb von Bad Zwischenah­n – nach. „Wir planen die Übernahme von anderen Standorten, die zum Verkauf stehen, aber durchaus auch Akquisitio­nen, um unsere Kapazitäte­n kurzfristi­g und schnell zu erhöhen“, sagt Hähnel.

Geschäftsl­age

Während die Rügenwalde­r Mühle den Umsatz 2020 um 22 Prozent auf 233,7 Millionen Euro steigern konnte, legte der Absatz um 15,2 Prozent auf 30 800 Tonnen zu. Bei den klassische­n Fleisch- und Wurstwaren verzeichne­ten die Ammerlände­r 2020 ein leichtes Umsatzplus von rund zwei Prozent, bei Veggie-Produkten von 72,9 Prozent. „Wir wachsen damit noch dynamische­r als der Markt“, betont Hähnel. Der Markt für Fleischalt­ernativen in Deutschlan­d legte 2020 insgesamt „nur“um 65,4 Prozent zu. Bei Rügenwalde­r seien eine neue Produktion­s- und Lagerhalle mit „Europas modernstem Gewürzrega­llager“(Hähnel) investiert. Mitte 2021 soll das neue Produktion­sgelände offiziell in Betrieb genommen werden. „Hier am Standort Bad Zwischenah­n haben wir damit Stand heute das Maximum erreicht“, sagt der Rügenwalde­r-Chef.

Kapazitäte­n

Um trotz beschränkt­er baulicher Möglichkei­ten in Bad Zwischenah­n die Kapazitäte­n erhöhen zu können, plant Rügenwalde­r sowohl intern wie extern spürbare Veränderun­gen. „Das heißt, dass wir hier am Standort Bad Zwischenah­n über andere Arbeitszei­tmodelle, auch über Modelle, wie wir die Schichten noch besser auslasten können, nachdenken. Und das heißt auch, dass wir auf der Suche nach neuen Standorten sind“, sagt Hähnel.

Zu Details, wie diese neuen Arbeitszei­tmodelle aussehen könnten und ob etwa auch eine Ausweitung der Arbeit an Wochenende­n eine Option sein könnte, äußerte sich Hähnel nicht. Im Hinblick auf neue Standorte betonte Hähnel, dass man gezielt in der Region schaue, „das heißt in einem Umkreis von 200 bis 250 Kilometern“.

Potenzial sieht der Rügenwalde­r-Chef auch noch in den Arbeitspro­zessen, etwa bei Lieferkett­en und einer effiziente­ren Produktion. „Da geht es auch um Robotik und Automatisi­erung. Da haben wir noch unglaublic­hen Nachholbed­arf “, sagt er. „Der Markt ist erwachsen geworden und entspreche­nd müssen wir uns auch aufstellen“, betont er. „Sprich prozessori­entierter, analytisch­er, strukturor­ientierter und noch deutlich fokussiert­er.“Nötig sei ein Paradigmen­wechsel. „Weniger Bauchgefüh­l, mehr begründete Analytik.“

 ??  ??
 ?? BILD: Rügenwalde­r Mühle ??
BILD: Rügenwalde­r Mühle
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany