Clever pflanzen statt maßlos gießen
Trockenkünstler verfolgen unterschiedliche Strategien
Wie umgehen mit Trockenheit im Garten? Diese Frage beschäftigt Gärtner:innen schon seit jeher, wenn in heißen Sommern der Regen für längere Zeit ausbleibt und die Wasservorräte knapp zu werden drohen. Seit einigen Jahren jedoch hat sich das Thema vermehrt in den Vordergrund geschoben.
Dass aus gelegentlichen Trockenphasen in vielen Gärten ein Dauerzustand wird, das hat auch Simone Kern beobachtet. „Der Klimawandel ist nicht mehr wegzuleugnen, die Wettersituationen verschieben sich: Es gibt keinen kontinuierlichen Wechsel der Jahreszeiten mehr, sondern entweder sehr lange Trockenzeiten oder lange Schlechtwetterperioden. Für Natur und Garten ist das ein großes Problem“, sagt die Garten- und Landschaftsarchitektin. Vor allem das trockene Frühjahr sieht die Buchautorin als Herausforderung. Schließlich ist der Frühling die klassische Zeit für Aussaat und Pflanzung, die Zeit, in der es sprießen und grünen muss.
Heimische Trockenhelden
Doch was tun? Den Garten einfach mit Kies zuzuschütten, ist aus ihrer Sicht keine Option. Im Gegenteil: „Diese grausamen Kieswüsten heizen sich noch mehr auf – und am Ende funktioniert gar nichts mehr.“Kern setzt vielmehr auf natürliche Beschattung und Kühlung durch Bäume und auf Pflanzen, die von Natur aus gut mit Trockenheit klarkommen.
■ Natternkopf beispielsweise. „Er bildet lange Pfahlwurzeln, um an tiefer gelegene Wasservorräte zu gelangen“, erklärt die Garten- und Landschaftsarchitektin.
■ Heiligenkraut wiederum verfügt über einen zweifachen Verdunstungsschutz: Die zart gefiederten Blätter sind klein und mit feinen Härchen überzogen. „Die Behaarung dient auch dem Tautropfen-Fangen“, so Kern.
■ Färberkamille verfolgt eine weitere Strategie: „Sie ist kurzlebig, versamt sich aber gut und den Samen machen Hitze und Trockenheit nichts aus.“
Der Gewöhnliche Natternkopf kommt gut mit Trockenheit zurecht.
Beispiele wie diese zeigen, dass „Trockenhelden“nicht zwangsläufig aus fernen Län
Die Kugeldistel bietet Insekten reichlich Nektar. dern kommen müssen. Auch einheimische Gewächse haben sich an lokale Wetterext