Firma Herzog reicht Platz nicht mehr aus
Flechtmaschinen-Hersteller plant Standortwechsel – Seit über 70 Jahren in Ofenerdiek
Oldenburg – Ob Stahlseil oder Kerzendocht, ob Kabelbaum oder chirurgisches Nahtmaterial: Das sind nur wenige Beispiele von Produkten, die mit Flecht- und Spulmaschinen der Firma Herzog GmbH produziert werden.
Das erfolgreiche Oldenburger Unternehmen agiert weltweit – von Ofenerdiek aus. Seit mehr als 70 Jahren ist der Betrieb an der Straße Am Alexanderhaus 160 beheimatet. Nun plant er einen Ortswechsel. Man bleibe aber „in der Nähe“, sagt Geschäftsführer Dr. Janpeter Horn, der das Unternehmen zusammen mit seiner Frau Swantje Horn und deren Bruder Guido Grave leitet, auf Anfrage unserer Redaktion. Die Firmengeschichte beginnt sogar schon vor 160 Jahren. Da gründete August Herzog das Familienunternehmen in Wuppertal, zunächst in der Textilindustrie.
Heute ist die fünfte Generation am Zuge und mittlerweile ist Herzog der führende Hersteller von Flecht- und Spulmaschinen. 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind auf dem knapp 18 000 Quadratmeter großen Areal in Ofenerdiek tätig. Aber wie lange
Blick von oben: Das Areal der Firma Herzog in Ofenerdiek ist knapp 18000 Quadratmeter groß.
noch? Janpeter Horn hat Fragen unserer Redaktion beantwortet.
Warum will man den Standort verlassen
„Es fehlen uns in Ofenerdiek platzmäßig und logistisch die Perspektiven und Möglichkeiten, um Abläufe wirtschaftlich zu gestalten und unseren Mitarbeitern weiterhin moderne Arbeitsplätze bieten zu können. Wir müssen dies tun , obwohl wir uns hier sehr wohl fühlen und nachbarschaftlich wohlgelitten sind.“
Wo zieht die Firma Herzog hin
„Wir werden in der Nähe bleiben. Diesbezüglich laufen derzeit gute Gespräche über verschiedene Möglichkeiten.“
Wie sieht der Zeitplan aus
„Eine Entscheidung über den neuen Standort wollen wir in diesem Jahr fällen. Wir gehen für Planung, Bau und Umzug von einem Zeitraum von zwei – vier Jahren aus.“
Was bedeutet der Wegzug für die Angestellten
„Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen können sich auf moderne Arbeitsplätze bei optimierten und zeitgemäßen Abläufen freuen. Dies werden wir gemeinsam erarbeiten. Ferner glauben wir, durch einen Neubau auch langfristig eine gute Perspektive für das Unternehmen und die damit verbundenen Arbeitsplätze zu schaffen. Geografisch werden wir einen Standort mit guter Anbindung in oder um Oldenburg auswählen.“
Geschäftsführer Horn
Janpeter
Was passiert mit dem jetzigen Firmengelände
„Das Firmengelände werden wir behalten. Eine Nutzung (Vermietung) nach dem Umzug und/ oder eine langfristige Entwicklung möchten wir begleiten. Ofenerdiek hat sich um und am Alexanderhaus in den Jahren sehr verändert. Um das Gelände von Herzog und dem Großmarkt ist fast ausschließlich Wohnbebauung. Es könnte für die Entwicklung von Ofenerdiek positiv sein, diese Veränderungen aufzunehmen.“