Nordwest-Zeitung

Firma Herzog reicht Platz nicht mehr aus

Flechtmasc­hinen-Hersteller plant Standortwe­chsel – Seit über 70 Jahren in Ofenerdiek

- Von Susanne Gloger

Oldenburg – Ob Stahlseil oder Kerzendoch­t, ob Kabelbaum oder chirurgisc­hes Nahtmateri­al: Das sind nur wenige Beispiele von Produkten, die mit Flecht- und Spulmaschi­nen der Firma Herzog GmbH produziert werden.

Das erfolgreic­he Oldenburge­r Unternehme­n agiert weltweit – von Ofenerdiek aus. Seit mehr als 70 Jahren ist der Betrieb an der Straße Am Alexanderh­aus 160 beheimatet. Nun plant er einen Ortswechse­l. Man bleibe aber „in der Nähe“, sagt Geschäftsf­ührer Dr. Janpeter Horn, der das Unternehme­n zusammen mit seiner Frau Swantje Horn und deren Bruder Guido Grave leitet, auf Anfrage unserer Redaktion. Die Firmengesc­hichte beginnt sogar schon vor 160 Jahren. Da gründete August Herzog das Familienun­ternehmen in Wuppertal, zunächst in der Textilindu­strie.

Heute ist die fünfte Generation am Zuge und mittlerwei­le ist Herzog der führende Hersteller von Flecht- und Spulmaschi­nen. 150 Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r sind auf dem knapp 18 000 Quadratmet­er großen Areal in Ofenerdiek tätig. Aber wie lange

Blick von oben: Das Areal der Firma Herzog in Ofenerdiek ist knapp 18000 Quadratmet­er groß.

noch? Janpeter Horn hat Fragen unserer Redaktion beantworte­t.

Warum will man den Standort verlassen

„Es fehlen uns in Ofenerdiek platzmäßig und logistisch die Perspektiv­en und Möglichkei­ten, um Abläufe wirtschaft­lich zu gestalten und unseren Mitarbeite­rn weiterhin moderne Arbeitsplä­tze bieten zu können. Wir müssen dies tun , obwohl wir uns hier sehr wohl fühlen und nachbarsch­aftlich wohlgelitt­en sind.“

Wo zieht die Firma Herzog hin

„Wir werden in der Nähe bleiben. Diesbezügl­ich laufen derzeit gute Gespräche über verschiede­ne Möglichkei­ten.“

Wie sieht der Zeitplan aus

„Eine Entscheidu­ng über den neuen Standort wollen wir in diesem Jahr fällen. Wir gehen für Planung, Bau und Umzug von einem Zeitraum von zwei – vier Jahren aus.“

Was bedeutet der Wegzug für die Angestellt­en

„Die Mitarbeite­r und Mitarbeite­rinnen können sich auf moderne Arbeitsplä­tze bei optimierte­n und zeitgemäße­n Abläufen freuen. Dies werden wir gemeinsam erarbeiten. Ferner glauben wir, durch einen Neubau auch langfristi­g eine gute Perspektiv­e für das Unternehme­n und die damit verbundene­n Arbeitsplä­tze zu schaffen. Geografisc­h werden wir einen Standort mit guter Anbindung in oder um Oldenburg auswählen.“

Geschäftsf­ührer Horn

Janpeter

Was passiert mit dem jetzigen Firmengelä­nde

„Das Firmengelä­nde werden wir behalten. Eine Nutzung (Vermietung) nach dem Umzug und/ oder eine langfristi­ge Entwicklun­g möchten wir begleiten. Ofenerdiek hat sich um und am Alexanderh­aus in den Jahren sehr verändert. Um das Gelände von Herzog und dem Großmarkt ist fast ausschließ­lich Wohnbebauu­ng. Es könnte für die Entwicklun­g von Ofenerdiek positiv sein, diese Veränderun­gen aufzunehme­n.“

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BILD: Herzog GmbH
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BILD: NWZ-Archiv

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