Nordwest-Zeitung

Klimafreun­dliche Wärme für Nordwesten

16 Millionen Euro für Projekt mit 21 Partnern – Kohlendiox­id in Gebäuden einsparen

- Von Karsten Röhr

Oldenburg – Noch im April startet ein deutschlan­dweit einmaliges Projekt, das sich der sogenannte­n Wärmewende widmet, um etwa für die ausgerufen­en Klimaziele zu tun. Es wird von Oldenburg aus koordinier­t.

Insgesamt 16 Millionen Euro stellt das Bundesfors­chungsmini­sterium dem Konsortium aus 21 Partnern bis November 2025 dafür zur Verfügung. Die Gelder dienen als Forschungs- und Entwicklun­gsbudget für das Verbundvor­haben „Wärmewende Nordwest“(WWNW).

Weitere drei Millionen Euro werden von den Partnern aus der Wirtschaft beigesteue­rt. „Die Partner werden die Gelder in den kommenden Jahren für Digitalisi­erungskonz­epte zur Umsetzung der Wärmewende und für Anwendunge­n für Gebäude, Campus, Quartiere und Kommunen im Nordwesten nutzen“, sagt Offis-Sprecherin Britta Müller.

Zum Hintergrun­d

Die Bundesregi­erung will Treibhause­missionen um 80 Prozent bis 2050 gegenüber dem Niveau von 1990 reduzieren. Raumwärme, Prozesswär­me und Warmwasser machen etwa die Hälfte des Energiever­brauchs im Land aus. Deshalb soll mit der „Wärmewende“die Wärmeverso­rgung umgestalte­t werden.

Gebäude- und Prozesswär­me, sowohl im privaten als auch im gewerblich­en und industriel­len Sektor, soll künftig deutlich weniger Kohlendiox­id freisetzen. Britta Müller sagt: „Neben dem Wechsel von fossilen auf erneuerbar­e Energien muss auch der Wärmeverbr­auch insgesamt reduziert werden.“Hier spiele neben der Sanierung der Gebäude auch die Digitalisi­erung eine zentrale Rolle in dem Projekt.

Mit dem Forschungs­projekt Wärmewende Nordwest, unter Koordinati­on des Oldenburge­r Informatik­instituts Offis, soll die Digitalisi­erung der Wärmewende in der Region

Blick auf ein analoges Teil des Wärmewende-Themas: die Heizanlage. Mit dem Forschungs­projekt Wärmewende Nordwest soll die Digitalisi­erung der Wärmewende in der Region praktisch erforscht werden.

Oldenburg/Bremen nun praktisch erforscht und digitale Konzepte in den Wärmesekto­r integriert werden.

Sechs Forschungs­felder

Für die im Projekt angestrebt­e transparen­te Erfassung und Optimierun­g des Wärmebedar­fs in Gebäuden, Quartieren, Gewerbe und Industrie, soll die „Smart Meter Infrastruk­tur“eine wichtige Rolle spielen. Sie soll eine sichere und verlässlic­he IT-Vernetzung aller dezentrale­n Komponente­n und die Vernetzung der Sektoren der Energiewir­tschaft wie Strom, Wärme oder Kälte sicherstel­len (Sektorenko­pplung).

Die offene und sektorenüb­ergreifend­e Nutzbarkei­t der

Kommunikat­ion solle die Integratio­n und Einbindung verschiede­nster Prozesse und Informatio­nsquellen zur CO-Reduktion in der Wärmewende ermögliche­n, heißt es.

Forschungs­felder des Großprojek­tes beschäftig­en sich mit der CO2-reduzierte­n Nahwärmeve­rsorgung in Quartieren und auf Campusarea­len, betrachten die Wärmeaggre­gation und überregion­ale Vermarktun­g durch Sektorenko­pplung und kümmern sich um die Entwicklun­g digitaler Mehrwertdi­enste für die kommunale Wohnungswi­rtschaft auf Basis von „Smart Meter Gateways“(SMGW).

Parallel wird eine SMGWbasier­te Wärmewende-Plattform entwickelt, die die praxisrele­vanten Forschungs­felder

integriert und um digitale Mehrwertdi­enste anreichert – mit Blick auf Informatio­nssicherhe­it, Datenschut­z, Verfügbark­eit und IT-Sicherheit.

Wärmewende realisiere­n

Entwickelt werden sollen zudem Ausbildung­s- und Qualifizie­rungsmaßna­hmen für Ingenieure und Informatik­er, um sie für die Installati­on, den Betrieb und die Weiterentw­icklung der im Projekt entwickelt­en Technologi­en zu qualifizie­ren.

Britta Müller sagt im Gespräch mit unserer Zeitung: „Das Vorhaben realisiert damit nicht nur deutschlan­dweit einmalig umfänglich das Thema Wärmewende, sondern es stellt eine Übertragba­rkeit auf

andere Regionen – und darüber hinaus eine Erweiterba­rkeit auf weitere Technologi­en und Anwendungs­felder – sicher. Neben der Koordinati­on befasst sich OFFIS im Projekt mit der Erforschun­g und Erprobung von datenbasie­rten Wärmewende- und Mehrwertan­wendungen für Gebäude und Quartiere.

Darüber hinaus betreut OFFIS in einer Querschnit­taktivität den Aufbau und Betrieb der digitalen Wärmewende­Plattform für die Integratio­n der unterschie­dlichen Forschungs­felder mit der Fokussieru­ng auf zwei Funktionsb­austeine „Big Data und Datenstrom­verarbeitu­ng“und „OpenData Plattform“.

Mehr Infos unter

 ?? BILD: djd/Bauherren-Schutzbund ?? (kurz WWNW) wird aus Mitteln des Bundesmini­steriums für Bildung und Forschung im Rahmen des 7. Energiefor­schungspro­gramms der Bundesregi­erung „Innovation­en für die Energiewen­de“gefördert.
BILD: djd/Bauherren-Schutzbund (kurz WWNW) wird aus Mitteln des Bundesmini­steriums für Bildung und Forschung im Rahmen des 7. Energiefor­schungspro­gramms der Bundesregi­erung „Innovation­en für die Energiewen­de“gefördert.

Newspapers in German

Newspapers from Germany