NWZ-Kunstkritiker im Filmporträt gewürdigt
Oldenburgische Landschaft verfilmt Leben und Schaffen von Jürgen Weichardt – Ausstrahlung bei Oeins
Oldenburg/lr – Unter dem Titel „Ein Leben ohne Kunst ist für ihn nicht denkbar“würdigt die Oldenburgische Landschaft Jürgen Weichardt und sein Schaffen mit einem Filmporträt. „Am Freitag, 23. April, steht ab 21 Uhr ein Mensch im Fernsehprogramm von Oeins im Mittelpunkt, der sich sonst eher im Hintergrund hält: Jürgen Weichardt (87)“, heißt es in der Ankündigung.
Für die Oldenburgische Landschaft hat Inge von Danckelman in Zusammenarbeit mit Oeins ein filmisches Porträt über den Lehrer, Sammler und Kunstkritiker erstellt. Sie hat ihn zu verschiedenen Terminen begleitet und sich mit ihm über sein Wirken unterhalten. Zu Wort kommen auch zahlreiche Weggefährtinnen und Weggefährten, mit denen er teilweise heute noch zusammenarbeitet.
Beginn der Karriere
Der Film zeichnet das Bild eines engagierten Lehrers, der sich immer auch für die Kunst interessierte. Eine glückliche Fügung verschaffte ihm die Möglichkeit, diese Leidenschaft leben zu können: Ein Freund vermittelte Jürgen Weichardt, der damals noch Referendar war, 1961 an die Nordwest-Zeitung. Damals begann seine Karriere als Kunstkritiker.
Im Porträt: Jahrzehntelang schrieb Jürgen Weichardt Kunstkritiken für die NWZ. Nun steht der 87-Jährige im Mittelpunkt eines Filmprojekts der Oldenburgischen Landschaft.
Er rezensierte unzählige Ausstellungen, schrieb Bücher und Katalogtexte, eröffnete weit über 1000 Ausstellungen, viele davon selbst kuratiert. Daneben war und ist er in zahlreichen regionalen, nationalen und internationalen Vereinigungen vertreten, nahm an Dutzenden von Jurys teil und hatte Lehraufträge für zeitgenössische Kunst an verschiedenen Universitäten.
Weichardt ist nie dem Mainstream gefolgt, heißt es weiter. Als der Kunstmarkt nach dem Krieg sehr westorientiert war, zog es ihn in den Osten.
Er war neugierig auf die aktuelle Kunst hinter dem Eisernen Vorhang. Jahrzehntelang widmete er sich der zeitgenössischen Kunst Osteuropas. Dabei lernte er auch die Künstlerin Eugenia Gortschakova kennen,
die wenig später seine Frau wurde.
Engagiert in der Region
Neben seiner internationalen Ausrichtung galt und gilt sein Interesse dem Oldenburger Land. So zeigt er seit Beginn der 90er Jahre im Elisabeth Anna Palais in Oldenburg als Arbeitsgemeinschaft Kunst der Oldenburgischen Land
Anfang der 60er Jahre: Dia Aufnahme zeigt das ehemalige Verlagsgebäude der NWZ in der Peterstraße.
schaft Ausstellungen von zeitgenössischen Künstlern. Noch heute ist er unter anderem in den Vorständen des Oldenburger Kunstvereins und der Radziwill Gesellschaft aktiv und schreibt aktuell an einem Buch über das regionale Kunstschaffen seit 1945, um die künstlerische Vergangenheit zu bewahren. Viele Auszeichnungen sind Ausdruck der großen Anerkennung für
den Kunstförderer und Sammler. Wiederholungen sind am Samstag/Sonntag, 24./25. April zur gleichen Zeit geplant. Anschließend ist der Film in der Mediathek von Oeins unter der Rubrik „Zur Person“, im YouTube-Kanal von Oeins und auf der Website der Oldenburgischen Landschaft online zu sehen:
www.oldenburgischelandschaft.de