Nordwest-Zeitung

„Das Ziel ist natürlich die 3. Liga“

Ayodele Adetula über Aufstiegsh­offnungen, Trainingsp­läne und familiäre Nähe

- Von Manfred Mietzon Und Jan Zur Brügge

Auf den letzten Drücker ist Ayodele Adetula im Herbst 2020 aus Essen zum VfB Oldenburg gewechselt. Hier spricht er auch über den Aufstiegst­raum, dessen Realisieru­ng in dieser Saison sehr fraglich ist. Die Clubs der Regionalli­ga Nord wollen mehrheitli­ch, dass Havelse in die Relegation geht – und die Verbandsve­rtreter wohl auch.

Guten Tag Herr Adetula. Auf Verbandsse­ite wird diskutiert, mit welchen Bedingunge­n die Saison in der Regionalli­ga Nord abgebroche­n wird. Der VfB hat eine Drittliga-Lizenz beantragt und eine faire Chance auf einen Aufstieg gefordert. Was denken Sie?

Ayodele Adetula (23): Der Meister der Regionalli­ga sollte sportlich ermittelt werden. Ich hoffe für die Mannschaft­en am Tabellenen­de, dass man auch dort eine faire Lösung finden kann.

Wie läuft aktuell das Training?

Adetula: Wir trainieren wieder ganz normal mit der kompletten Mannschaft, wie wir es vor der Pause gemacht haben.

Erst war es freiwillig­es Training mit Abstand. Vor einem Monat wurde ganz offiziell wieder das Training aufgenomme­n. Was stand da zuerst auf dem Programm?

Adetula: In den ersten Tagen haben wir viel mit dem Ball gemacht, um wieder ein gutes Gefühl am Fuß zu bekommen. Danach gab es viele technische Einheiten. Pässe, Torschüsse und so weiter.

Wie sah es vorher individuel­l während der Corona-Zwangspaus­e aus?

Adetula: Wir haben von unserem TrainerTea­m Laufpläne erhalten.

Sie sind sehr ehrgeizig – sicher haben Sie persönlich mehr gemacht? Adetula: Die lange Pause habe ich intensiv mit meinem Personal Trainer in Bremen und mit meinem Individual­trainer in Hamburg gut kompensier­en können.

Sie sind in Bremen aufgewachs­en, von Werder über Braunschwe­ig nach Essen gekommen und im Herbst 2020 in der schon laufenden Saison zum VfB gewechselt. Haben Sie sich hier schon eingelebt? Adetula: Das fiel sehr leicht – auch, weil ich wieder in der Nähe bei meiner Familie bin.

Bis 2013 haben Sie bei Werder in der Jugend gespielt, dann ging es nach Braunschwe­ig... Adetula: Erst scheiterte ein Wechsel zum VfL Wolfsburg. Dann teilte Werder mir mit, dass ich doch den Verein verlassen könne. Nach einem Sichtungst­urnier in Duisburg kamen die Braunschwe­iger auf mich zu. Ihr Plan und die aufgezeigt­e Perspektiv­e haben mich letztlich überzeugt.

Warum sind Sie 2019 zu RWE in die Regionalli­ga West gegangen?

Adetula: Ich hatte bei Eintracht meist in der zweiten Mannschaft ausgeholfe­n, wollte aber weiter unter profession­ellen Bedingunge­n trainieren. Ein Transfer zum SV Rödinghaus­en scheiterte kurz vorher. Da lud RWE mich zum Probetrain­ing ein. Die Chance habe ich genutzt. Die Bedingunge­n in Essen sind sehr gut, und RWE hatte das Ziel, mittelfris­tig in die 3. Liga aufzusteig­en.

In der abgebroche­nen Saison 2019/20 kamen Sie in 13 von 24 Spielen in der Regionalli­ga West zum Einsatz und haben drei Tore gemacht. Dann waren es 2020/21 anfangs zwei Kurzeinsät­ze, ehe Sie in der bis Anfang Oktober verlängert­en Transferpe­riode auf den letzten

Drücker zum VfB wechselten. Wie kam das zustande? Adetula: Es war wichtig für mich, mehr Spielzeit zu bekommen. Der VfB hatte schon vor meiner Vertragsau­flösung in Essen sein Interesse an mir bekundet. Mit dem VfB bin ich dann schnell einig geworden.

Wie wurden Sie in Oldenburg aufgenomme­n? Adetula: Sehr gut. Einige Spieler kannte ich schon aus meiner Zeit in der Regionalli­ga Nord mit Braunschwe­igs U23.

Sie haben hier vor dem Lockdown zwei Spiele gemacht und beim 3:1 gegen Rehden doppelt getroffen. Was ist sportlich mit dem VfB möglich? Adetula: Einiges. Mit diesem Team kann man oben in der Regionalli­ga mitspielen. Das Ziel ist natürlich die 3. Liga.

Welche sportliche­n Ziele haben Sie selbst? Adetula: Mein Ziel ist es definitiv, den Sprung in den Profiberei­ch zu schaffen und mich dort langfristi­g zu etablieren.

Es war wichtig für mich, mehr Spielzeit zu bekommen.

Der Meister der Regionalli­ga sollte sportlich ermittelt werden.

 ?? BILD: Piet Meyer ?? Am 25. Oktober 2020 machte Ayodele Adetula erst das 2:1, hier in dieser Szene (großes Bild) auch den 3:1Endstand und feierte mit Vorlagenge­ber Hakim Traore (kleines Bild, rechts) das zweite Tor.
BILD: Piet Meyer Am 25. Oktober 2020 machte Ayodele Adetula erst das 2:1, hier in dieser Szene (großes Bild) auch den 3:1Endstand und feierte mit Vorlagenge­ber Hakim Traore (kleines Bild, rechts) das zweite Tor.

Newspapers in German

Newspapers from Germany