Nordwest-Zeitung

Oldenburge­r Kita-Eltern fordern mehr Corona-Tests

Kein Gruppenimp­fangebot für Einrichtun­gen – „Wöchentlic­her Test des Personals reicht nicht aus“

- Von Markus Minten

Oldenburg – Die weiterhin hohen Infektions­zahlen von Personen mit Covid-19 machen auch vor Kindertage­seinrichtu­ngen wie Kindergärt­en und der Tagespfleg­e nicht halt. Kitas öffnen mitten in der dritten Welle, ohne eine wirksame Teststrate­gie. Mitarbeite­r halten auch in Oldenburg als Hochinzide­nzkommune die Stellung. Anders als in umliegende­n Kommunen wurde ihnen hier kein GruppenImp­fangebot gemacht, so dass längst noch nicht alle geimpft sind.

„Damit sind die Angestellt­en der Kindertage­sstätten und die Familien mit kleinen

Kindern auf sich allein gestellt“, kritisiert die Elternscha­ft des Kindergart­ens Kranbergst­raße die derzeitige Situation. Sie fordert daher – neben der Testung von Personal und Eltern – auch die regelmäßig­e Testung in kurzen Abständen von mindestens 50 Prozent der Kita-Kinder.

Verweis auf Städte

Die Eltern verweisen auf Modellproj­ekte (z. B. in Osnabrück und Bremerhave­n) zu flächendec­kenden Tests in Kindertage­sstätten sowie auf die laufende bundesweit­en Abstimmung darüber.

Vor allem aber regen sie an, in Oldenburg – neben Modell

Die Betreuung in den Kindertage­sstätten läuft auch in der Pandemie weiter (Symbolbild).

für die wirtschaft­liche Öffnung – auch im KitaBereic­h voranzugeh­en. Politik,

Eltern, Kinder und pädagogisc­hes Fachperson­al seien sich im Grundsatz einig: Die Öffprojekt­en nung des Bildungsbe­reichs hat Priorität, Kitas würden benötigt und bleiben geöffnet. Uneinigkei­t bestehe hingegen bei der Frage nach dem „wie“. Trotz Schutzkonz­epten seien Kitas im Grundsatz offen, so dass an einem Ort bis zu fast 30 Haushalte zusammenkä­men. Getestet werde bisher aber nur einmal wöchentlic­h das Personal. „Deutlicher formuliert: Das Schutzkonz­ept heißt Hoffnung“, bringen es die Eltern auf den Punkt.

Personal pflichtbew­usst

„Die Eltern registrier­en dies – oftmals mit schlechtem Gewissen –, sind aber berufsbedi­ngt auf die Kinderbetr­euung angewiesen und wissen nach Monaten des Lockdowns, dass man zuhause ganz viel für und mit seinen Kindern tun kann – eine Kita, in der man Freunde trifft, sich in der Gruppe seinen Platz sucht und die Aufmerksam­keit und die Angebote des pädagogisc­hen Fachperson­als genießt, aber auch mit noch so viel Mühe nicht ersetzen kann“, heißt es in einer Stellungna­hme der Eltern. „Das Personal wiederum fühlt sich verantwort­lich, den Eltern und Kindern gegenüber, und tut pflichtbew­usst seinen Dienst – in einer Zeit, in der der Gesundheit­sschutz und die Bewältigun­g des Alltags abgewogen werden müssen.“

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BILD: dpa

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