Oldenburger Kita-Eltern fordern mehr Corona-Tests
Kein Gruppenimpfangebot für Einrichtungen – „Wöchentlicher Test des Personals reicht nicht aus“
Oldenburg – Die weiterhin hohen Infektionszahlen von Personen mit Covid-19 machen auch vor Kindertageseinrichtungen wie Kindergärten und der Tagespflege nicht halt. Kitas öffnen mitten in der dritten Welle, ohne eine wirksame Teststrategie. Mitarbeiter halten auch in Oldenburg als Hochinzidenzkommune die Stellung. Anders als in umliegenden Kommunen wurde ihnen hier kein GruppenImpfangebot gemacht, so dass längst noch nicht alle geimpft sind.
„Damit sind die Angestellten der Kindertagesstätten und die Familien mit kleinen
Kindern auf sich allein gestellt“, kritisiert die Elternschaft des Kindergartens Kranbergstraße die derzeitige Situation. Sie fordert daher – neben der Testung von Personal und Eltern – auch die regelmäßige Testung in kurzen Abständen von mindestens 50 Prozent der Kita-Kinder.
Verweis auf Städte
Die Eltern verweisen auf Modellprojekte (z. B. in Osnabrück und Bremerhaven) zu flächendeckenden Tests in Kindertagesstätten sowie auf die laufende bundesweiten Abstimmung darüber.
Vor allem aber regen sie an, in Oldenburg – neben Modell
Die Betreuung in den Kindertagesstätten läuft auch in der Pandemie weiter (Symbolbild).
für die wirtschaftliche Öffnung – auch im KitaBereich voranzugehen. Politik,
Eltern, Kinder und pädagogisches Fachpersonal seien sich im Grundsatz einig: Die Öffprojekten nung des Bildungsbereichs hat Priorität, Kitas würden benötigt und bleiben geöffnet. Uneinigkeit bestehe hingegen bei der Frage nach dem „wie“. Trotz Schutzkonzepten seien Kitas im Grundsatz offen, so dass an einem Ort bis zu fast 30 Haushalte zusammenkämen. Getestet werde bisher aber nur einmal wöchentlich das Personal. „Deutlicher formuliert: Das Schutzkonzept heißt Hoffnung“, bringen es die Eltern auf den Punkt.
Personal pflichtbewusst
„Die Eltern registrieren dies – oftmals mit schlechtem Gewissen –, sind aber berufsbedingt auf die Kinderbetreuung angewiesen und wissen nach Monaten des Lockdowns, dass man zuhause ganz viel für und mit seinen Kindern tun kann – eine Kita, in der man Freunde trifft, sich in der Gruppe seinen Platz sucht und die Aufmerksamkeit und die Angebote des pädagogischen Fachpersonals genießt, aber auch mit noch so viel Mühe nicht ersetzen kann“, heißt es in einer Stellungnahme der Eltern. „Das Personal wiederum fühlt sich verantwortlich, den Eltern und Kindern gegenüber, und tut pflichtbewusst seinen Dienst – in einer Zeit, in der der Gesundheitsschutz und die Bewältigung des Alltags abgewogen werden müssen.“