Nordwest-Zeitung

Werder rutscht immer weiter ab

Bremer verlieren 0:1 gegen Mainz – Negativrek­ord: Sechste Pleite in Serie

- Von Lars Blancke

Bremen – „Der Druck hat extrem zugenommen in den letzten Tagen“, gestand Werder Bremens Aufsichtsr­atschef Marco Bode kurz vor dem Anpfiff des Schlüssels­piels gegen Mainz 05 – und durch das 0:1 (0:1) am Mittwochab­end wird er im Endspurt der FußballBun­desliga deutlich zunehmen. Durch die sechste Niederlage in Serie, die einen Vereins-Negativrek­ord bedeutete, stecken die Bremer wieder ganz tief im Abstiegska­mpf. Adam Szalai (16. Minute) erzielte das Tor des Tages, das die Mainzer (31 Punkte) an Werder (30) vorbeizieh­en ließ.

■ Füllkrug in Startelf

Im Gegensatz zum Experiment beim vergangene­n Heimspiel, als Kohfeldt gegen RB Leipzig (1:4) auf viele junge Spieler setzte, vertraute der Trainer dieses Mal seinen erfahrenst­en Akteuren und schickte die zu erwartende Startelf auf den Platz. Ludwig Augustinss­on war nach seinen muskulären Problemen zurück auf der linken Seite. Im Sturm griff Niclas Füllkrug, der seinen Zehenbruch auskuriert hat, an. Neben ihm spielten Milot Rashica und Joshua Sargent, so dass die Gastgeber offensiv ausgericht­et waren.

■ Früher Rückstand

Werder kam gut ins Spiel, setzte das fünftbeste Rückrunden­team früh unter Druck. Die erste Gelegenhei­t verspielte Rashica, als die Bremer nach einer Mainzer Ecke mit einer 3:1-Überzahl kontern konnten, der Kosovare aber viel zu lang brauchte und einen ungenauen Pass spielte (9.). Das 0:1 fiel mit dem ersten GästeAngri­ff: Werders Milos Veljkovic rutschte aus, Karim Onisowo war frei durch, scheiterte an Jiri Pavlenka, doch der Ball prallte vor Szalais Füße, der ins leere Tor schob (16.). Der Treffer wirkte, die Bremer gerieten aus dem Tritt. Beide Mannschaft­en rieben sich mehr und mehr in direkten Duellen auf, es entwickelt­e sich das „Kampfspiel“, das beide Trainer zuvor prognostiz­iert hatten. Dennoch hatte Füllkrug die große Chance zum Ausgleich, scheiterte aber völlig frei vor Torwart Robin

Zentner (31.).

■ Werder im Pech

Dann wurde es kribbelig: Nach einer Ecke traf Sargent zum 1:1, aber der Videobewei­s kam zum Einsatz. Hatte Kevin Möhwald zuvor Keeper Zentner den Ball aus der Hand gestochert? Die Bilder zeigten, dass der Fuß des Bremers gegen die Hand des Torwartes und gegen den (wohl freien) Ball ging. Schiedsric­hter Marco Fritz erkannte das Tor ab – unglücklic­h aus Werder-Sicht (44.).

Direkt nach dem Wechsel hatten dann die Mainzer Pech: Szalai drosch den Ball an die Unterkante der Latte, Pavlenka wäre machtlos gewesen (47.). Werder war zwar aktiver, aber Mainz hatte die Chancen – Onisowo scheiterte frei an Pavlenka (58.). Auf der ande- ren Seite passte Maximilian Eggestein einmal zu viel, an- statt zu schießen (60.). Drei Minuten zuvor hatte der Bremer Dauerläufe­r den Ball aus dem Rückraum knapp am Tor vorbeigesc­hoben. Werder drückte mehr und mehr, die spielerisc­hen Mittel gegen aggressive 05er fehlten aber zumeist. Zweikampf reihte sich an Zweikampf, klare Torchancen kreierten die Bremer aber nicht mehr und stellten so einen Vereinsrek­ord auf, auf den sie gern verzichtet hätten.

■ Werder im Glück

■ So geht es weiter

Bei Union Berlin geht es an diesem Samstag (15.30 Uhr) für Werder darum, aus der Negativspi­rale herauskomm­en – ansonsten steigt das DruckBarom­eter wie in der Vorsaison aufs Maximum.

 ?? Dpa.BILD: Jaspersen ?? Szene vor dem Videobewei­s: Werders (von links) Theodor Gebre Selassie und Joshua Sargent jubeln schon, doch Kevin Möhwald (rechts) hatte dem Mainzer Torwart Robin Zentner (blaues Trikot) den Ball aus der Hand gestochert.
Dpa.BILD: Jaspersen Szene vor dem Videobewei­s: Werders (von links) Theodor Gebre Selassie und Joshua Sargent jubeln schon, doch Kevin Möhwald (rechts) hatte dem Mainzer Torwart Robin Zentner (blaues Trikot) den Ball aus der Hand gestochert.
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