Ein gerechtes Urteil
George Floyds Bruder Philonise Floyd zeigte sich nach der Urteilsverkündung erleichtert und gerührt.
verfahrens hatten allerdings keinerlei Hinweise darauf ergeben, dass Chauvin und seine Kollegen – drei Weiße und ein US-Bürger asiatischer Herkunft – bei ihrem am Ende tödlichen Vorgehen
ergeben, dass es sich bei der Tötung Floyds um einen Fall extremer Polizei-Brutalität gehandelt hat, die nicht durch existierende Dienstvorschriften abgedeckt worden war. Der wegen Falschgeld-Gebrauchs verhaftete Floyd hatte immer wieder betont, er könne nicht atmen, als Derek Chauvin mehr als neun Minuten auf seinem Hals kniete.
Die Familie Floyds und seine Anwälte sprachen von einem „Wendepunkt in der Geschichte“.
Friedemann Diederichs.
Schuldig! Die Tötung von George Floyd durch den Polizisten Derek Chauvin ist nun durch ein überzeugendes wie gerechtes Urteil der Geschworenen gesühnt worden. Wer es ertrug, sich die neuneinhalb Minuten vom öffentlichen Sterben Floyds im Video anzusehen, konnte nur zu dem Fazit kommen: Es waren die Aktionen des Hauptangeklagten und dessen Knie auf dem Hals des Opfers, die ursächlich für den Tod Floyds waren. Denn selbst wenn der Afroamerikaner unter Drogeneinfluss stand, wie es die Verteidigung argumentiert hatte: Er hätte überlebt, wäre nicht die brutale Tat des nun Verurteilten hinzugekommen.
Die mit dem Verfahrensausgang verbundene Kernfrage lautet allerdings: Wird sich im extrem gespannten öffentlichen Verhältnis zwischen der
Polizei und Minderheiten in den USA etwas ändern? Während es im Prozess keine Hinweise darauf gab, dass Chauvin und die anderen Beamten aus rassistischen Motiven gehandelt haben, so beklagte USPräsident Joe Biden dennoch einen „systemischen Rassismus“unter Cops. Und: Durchschnittlich sterben drei USBürger pro Tag bei Begegnungen mit der Polizei. Das erscheint gerade aus europäischer Sicht als viel zu hohe Zahl, obwohl die Bewaffnung vieler Rechtsbrecher dabei auch eine Rolle spielen dürfte. Wirkliche Reformen sind also überfällig – und nicht eine von Teilen der Linken im Land geforderte Abschaffung der Polizei, was nur zu Anarchie und unkontrollierter Kriminalität führen würde.
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