Trasse mit grünem Filzstift eingezeichnet
Stellvertretender Landrat hat eine Chronik zum Millionenprojekt zusammengestellt
Vedhusen/Brake – Der Countdown läuft. Bis Ende Mai/Anfang Juni soll die neue Bundesstraße 211 fertig sein und an das neue Braker Kreuz an die Bundesstraße 212/Weserstraße angebunden werden. Dieter Kohlmann, Ratsvorsitzender der Gemeinde Ovelgönne und stellvertretender Landrat der Wesermarsch, hat das Millionen-Projekt über Jahrzehnte politisch begleitet und den Versuch einer Chronik zu Papier gebracht, der unserer Redaktion vorliegt.
Schon Kohlmanns Einstieg beweist, dass Straßenbau alles andere als langweilig ist. „Bereits vor 40 Jahren gab es Überlegungen, eine Ortsumgehung für Oldenbrok zu errichten. Geplant war, ab Vedhusen östlich am Ort vorbei eine Strecke bis Hammelwarder Außendeich zu bauen, die im Hammelwarder Moor einen Kreuzungspunkt mit der geplanten Autobahn A 100 von Gießen bis Nordenham erhalten sollte. Diese Trassenplanung hat der Ovelgönner Rat im Jahre 1986 zurückgenommen“, leitet Dieter Kohlmann seine Chronik ein.
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Straße auf der Bahn
Im Jahr 1992 entstand die Idee, auf die stillgelegte Bahnstrecke Oldenburg-Brake einen Zubringer zwischen der A 29 und dem damals noch geplanten Wesertunnel zu legen. Für die 15,8 Kilometer lange Strecke waren Investitionskosten von 77 Millionen Mark eingeplant worden – doch dieser Plan wurde wenig später wegen eines zu geringen KostenNutzen-Verhältnisses verworfen.
Auf Initiative der Hafenwirtschaft Brake und Nordenham lud der damalige Landrat Udo Zempel die Vertreter der Stadt Brake, der Gemeinde Ovelgönne, der Hafenwirtschaft
Bei der Planung der neuen Bundesstraße 211 wurden zahlreiche Varianten diskutiert. Am Ende wurde die Trasse Nord-1 gewählt, die Dieter Kohlmann im Jahr 1998 mit einem Filzstift auf eine Skizze gemalt hatte.
Der Mann, der mit einem grünen Filzstift die Trassenführung einzeichnete: Dieter Kohlmann.
und des Straßenbauamtes Oldenburg zu einer gemeinsamen Sitzung ins Kreishaus.
Dort wurde über Kurvenbegradigungen in Hammelwarder Außendeich und in
Petershörne sowie Vedhusen gesprochen.
Ovelgönnes damaliger Bürgermeister Hans Thormählen unterrichtete seinen Stellvertreter Dieter Kohlmann über den Stand der Dinge und teilte mit, dass für den 4. November 1998 ein Gespräch im Niedersächsischen Wirtschaftsministerium geplant sei. Dieter Kohlmann war zu diesem Zeitpunkt längst klar, dass man für eine wirkungsvolle Verkehrsentlastung alle Bürger von Brake bis Vedhusen mitnehmen müsse.
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Die große Lösung
„Auf dem Lageplan zeichnete ich mit einem grünem Filzstift eine alternative Trasse ein, die in etwa die jetzige Line der neuen Bundesstraße beschreibt“, sagt Dieter Kohlmann. Dabei steht er am rot lackierten Geländer auf der nagelneuen Brücke über die Hamelstraße und hat dabei die Unterlagen zum Projekt in der Hand. Er weiß, dass es seit 1998 bis zur Umsetzung der großen Lösung noch mehr als 100 Sitzungen bedurfte.