Bauland-Ausweisung bleibt hoch
Wo die größten Flächen für neue Häuser und Wohnungen entstehen
Hannover/Oldenburg/Emden
– Viele niedersächsische Städte und Gemeinden weisen weiterhin große Neubaugebiete aus. Dies geht aus der jüngsten „Wohnbauland-Umfrage“der landeseigenen NBank hervor. Betrachtet man die Flächen für neue Familienhäuser und Geschosswohnungen zusammen, belegten der Analyse zufolge mit dem Landkreis Emsland, der Region Hannover und dem Landkreis Osnabrück drei besonders bevölkerungsreiche und dynamisch wachsende Regionen die Spitzenplätze. Im Oldenburger Land und Ostfriesland lagen die Kreise Oldenburg, Cloppenburg und Leer vorn. Die Daten reichen zwar nur bis Ende 2019 – die Bau-Nachfrage hielt trotz Corona aber auch 2020 vielerorts an.
Emsland an der Spitze
In den Jahren 2018/2019 schuf der große Flächenkreis Emsland insgesamt 126 Hektar neues Wohnbauland – vor allem für Häuser, weniger für Wohnungen. Ähnlich war die Verteilung im Kreis Osnabrück mit in der Summe 115 Hektar. Die Region Hannover lag mit 122 Hektar dazwischen, hier war der Anteil von Geaus.
schosswohnungen wesentlich größer. Am wenigsten Neubaufläche gab es in den Kreisen Holzminden und LüchowDannenberg. Im Nordwesten waren die Neuausweisungen von Wohnbauland in den Städten Emden und Wilhelmshaven am geringsten.
In den Städten Göttingen,
Wolfsburg und Lüneburg entstand fast ausschließlich Bauland für Wohnungen. Auch in der Stadt Oldenburg wurde deutlich mehr Bauland für Geschosswohnungen als für Familienheime ausgewiesen. Ganz anders sieht es dagegen in ihrem jeweiligen Umland sowie in vielen Flächenkreisen
In Landkreisen wie Cloppenburg, Vechta, Oldenburg, Ammerland, Leer, Aurich, Wittmund und Celle entstand Bauland vor allem für Familienhäuser. Insgesamt ist der Umfang neu ausgewiesener Flächen mit 1715 Hektar gegenüber dem Vergleichszeitraum 2016/2017 (1792 Hektar) laut Bericht leicht gesunken.
Dichte nimmt zu
Die Gesamtzahl der Bauland ausweisenden Kommunen erhöhte sich aber, ebenso die Gesamtzahl der Wohnungen (von 34 200 auf 37 380). Die Dichte nahm also zu.
2020/2021 wollten viele Kommunen weitere Flächen ausweisen. Die Schaffung von preiswertem Bauland sei für 194 von ihnen ein wichtiges Ziel – etwa durch den direkten Kauf geeigneter Grundstücke oder durch die Nutzung von Förderprogrammen.
Ziel der Wohnungsbaupolitik, besonders in Ballungsräumen, ist mehr günstiger Wohnraum, um den vielerorts hohen Druck auf Mieten und Kaufpreise zu entschärfen. Allerdings ist das Bauen im Einzugsbereich von Städten oft ebenfalls teuer und die Flächenversiegelung hoch. Die Ausweisung großer Neubaugebiete wird deshalb auch kritisch gesehen.