Ab 22 Uhr kippt hier die Stimmung
Dobbenwiese am Freitag und Samstag geräumt – Polizei zieht Fazit zu Schwerpunkteinsätzen
Oldenburg – Es ist ein klares Fazit, das die Polizei nach den Schwerpunkteinsätzen auf der Dobbenwiese vom Wochenende zieht: Kurz zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Stimmung unter den Besuchern am Tag durchaus entspannt war.
Erst in den späteren Abendstunden, ab circa 22 Uhr, änderte sich die Lage deutlich, weshalb sowohl am Freitag als auch am Samstag die Wiese von Einsatzkräften der Polizei geräumt worden ist. In einer ausführlichen Pressemitteilung schildert die Polizei ihr Vorgehen und die Situation am Wochenende wie folgt:
■
Am Nachmittag
Überprüft wurden die Dobbenwiese, der Kaiserteich und die umliegenden Bereiche. Dabei waren zunächst wenige sichtbare Beamte vor Ort, die Besucher direkt auf mögliches
Fehlverhalten angesprochen haben (zum Beispiel Müllentsorgung oder laute Musik). Darüber hinaus sind Zivilbeamte Hinweisen in Bezug auf Drogenhandel nachgegangen. Es wurden auch Lautstärke-Messungen vorgenommen und mit Anwohnern gesprochen.
Besucher haben laut Aussage der Polizei Verständnis für die Kontrollen gezeigt. Hinweise der Beamten zu Themen wie Müll oder laute Musik wurden umgesetzt. Drogenhandel konnte zudem nicht festgestellt werden, auch wenn vereinzelt Cannabis-Geruch wahrgenommen wurde. Insgesamt gab es hier drei festgestellte Fälle.
■
Am Abend
Ein gänzlich anderes Bild hat sich dagegen in den späteren Abendstunden ergeben. Ab etwa 22 Uhr veränderte sich das Publikum. Insbesondere junge Menschen kamen auf die Dobbenwiese und brachten große Mengen Alkohol und lärmende Lautsprecherboxen mit. Zudem erschienen mehrere hochmotorisierte Fahrzeuge – vielmals aus dem Oldenburger Umland – und fuhren über die umliegenden Straßen. Dabei spielten die Fahrer laute Musik ab und ließen ihre Motoren aufheulen.Die Stimmungslage war laut Polizei ab diesem Zeitpunkt deutlich angespannter. Einsatzkräfte bemerkten durchgehend Streitereien sowie ruhestörenden Lärm und schritten zeitgleich an mehreren Orten ein. Angesprochene Personen reagierten mit weniger Verständnis, Anordnungen der Beamten kamen sie nur zögerlich nach. Die Polizisten nahmen mehrere Körperverletzungen, Beleidigungen und Bedrohungen auf. In zwei Fällen leisteten Personen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.
■
Einzelfälle
Freitag:Gegen 22.30 Uhr gab es eine größere Schlägerei, an der drei Männer beteiligt waren. Sie verletzten sich gegenseitig. Unter deutlichem Einfluss von Alkohol war ein 17Jähriger gegen Mitternacht auf einem Fahrrad unterwegs. Der festgestellte Blutalkoholwert lag bei 1,78 Promille. Gegen den Oldenburger wurde ein Strafverfahren wegen Trunkenheit im Verkehr eingeleitet.
Samstag: Ebenfalls deutlich betrunken war ein 16-Jähriger (1,98 Promille), der die Beamten gegen 21.45 Uhr beleidigte. Bei der anschließenden Kontrolle leistete der Jugendliche Widerstand und wurde im Anschluss an seine Eltern übergeben.
Um 22.15 erwischte die Polizei einen 17-Jährigen mit Cannabis. Der junge Mann versuchte vor den Einsatzkräften zu fliehen und so der Kontrolle zu entgehen. Er konnte aber gestellt werden. Dabei leistete auch der 17-Jährige Widerstand. Zu einem Streit, der eskalierte, kam es gegen 23.20 Uhr wegen einer Ruhestörung. Ein 57-Jähriger und ein 16-Jähriger beleidigten sich dabei und gingen sich auch körperlich an.
■
Konsequenz
Wegen der beschriebenen Einzelfälle sowie weiteren Streitigkeiten und Ruhestörungen auf der Dobbenwiese wurde diese sowohl am Freitag- als auch am Samstagabend geräumt. In der Folge zog es viele der anwesenden Personen in die Innenstadt.
Die Polizei betont, dass insbesondere der Zulauf von Personen zu später Stunde an diesem Wochenende und die Ereignisse an den zurückliegenden Wochenenden, die ebenfalls Räumungen nach sich zogen, nicht mit dem Charakter der Wiese als Naherholungsgebiet vereinbar sind. Das gelte auch in Bezug auf das Wohngebiet im Umfeld der Wiese. Die Polizei wird diese und weitere Bereiche im Umfeld daher auch künftig kontrollieren.
Mehr zu Thema, Seite 8