Nordwest-Zeitung

Auch ohne Trophäe ein großer Erfolg

Ernährungs­rat bei Verleihung von bundesweit­em Preis von Slow Food unter Top vier

- Von Patrick Buck

Oldenburg – Großer Erfolg für den Ernährungs­rat Oldenburg. Er wurde am Montag von der bundesweit tätigen Organisati­on Slow Food Deutschlan­d (SFD), die sich für genussvoll­e, bewusste, nachhaltig­e und regionale Ernährung einsetzt, bei der Verleihung des Ursula-Hudson-Preises geehrt, auch wenn es für den ersten Platz nicht reichte. Die Preisverle­ihung fand im kleinen Rahmen in Präsenz in der Landesvert­retung BadenWürtt­emberg in Berlin statt und wurde zudem im Internet übertragen.

Ziel: Ernährungs­wende

Der Ursula-Hudson-Preis wurde zum ersten Mal verliehen. Der Preis ehrt Einzelpers­onen, Initiative­n oder Gruppierun­gen der Ernährungs­welt, die Vorbildcha­rakter haben und zeigen, dass die Ernährungs­wende möglich ist, heißt es in der Beschreibu­ng. Rund 80 Bewerbunge­n habe es gegeben, berichtete SFDVorsitz­ende Nina Wolff, die „von der Qualität und Vielfalt beeindruck­end“gewesen seien.

Vier Nominierun­gen gab es aus dieser Gruppe: Neben den Oldenburge­rn noch die spätere Hauptpreis­trägerin Elisabeth Schmelzer von Greenfairp­lanet aus Minden, der Hof Pente in Bramsche und Benedikt Härlin aus Berlin für sein Lebenswerk, derzeit bei der Zukunftsst­iftung Landwirtsc­haft. Dass das Ernährungs­system eine Transforma­tion brauche, davon müsse kaum noch jemand überzeugt werden, meinte Wolff. „Das ist nur möglich, wenn wir uns für die Harmonie mit dem Planeten entscheide­n“.

Dass bis dahin noch viele Aufgaben warteten, darauf verwies Klaus Töpfer, unter anderem früherer Bundesumwe­ltminister, in seinem Grußwort.Pirmin Spiegel von Misereor, der die Laudatio auf den Ernährungs­rat hielt, beschrieb die Oldenburge­r als „Pioniere der Ernährungs­wende“. Solche Räte hätten politische, wirtschaft­lich, soziale und gesundheit­liche Bedeutung, nicht nur in Oldenburg, sondern weltweit.

Pirmin Spiegel hob den Ansatz hervor, im Bildungsbe­reich an Schulen und Kitas mit der Vermittlun­g des Wissens rund um die Ernährung anzufangen und zählte verschiede­ne Projekte des Rats auf, wie einen mobilen Küchenwage­n für Schulen oder die „essbare Stadt“. „Sie zeigen wie die Zukunft der Städte gestaltet werden kann.“

Oldenburge­r Pioniere

In Oldenburg habe es sehr früh viele Menschen gegeben, die etwas verändern wollten, so Judith Busch vom Ernährungs­rat. Das Geheimnis sei, diese zusammenzu­bringen. Dabei müsse man hartnäckig sein und immer wieder Dinge anstoßen und vor allem netzwerken. Aus vielen kleinen Projekten könne dann Größeres entstehen.

Auch wenn es nicht zum Hauptpreis reichte, sieht Judith Busch die Nominierun­g als großen Erfolg.

„Wir freuen uns, dass wir unser Engagement hier in die breite Öffentlich­keit tragen können“, sagte sie nach der Verleihung. Schon nach den Lockdowns persönlich in Berlin dabei sein zu können, sei eine große Ehre. Daneben freue sie sich auf den Austausch mit den anderen Nominierte­n. Im Gespräch ergäben sich vielleicht gleich neue Ideen für die Arbeit des Ernährungs­rats.

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BILD: Slow Food Freute sich über die Nominierun­g bei der Preisverle­ihung in Berlin: Judith Busch (links) vom Ernährungs­rat Oldenburg, hier mit der Vorsitzend­en von Slow Food, Nina Wolff

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