Landwirt mäht am höchsten Punkt
Pflege auf dem Utkiek – Schutz der Oberflächenabdichtung der früheren Mülldeponie
Oldenburg/lr – Er wartet jetzt auf die geeignete Witterung. Dann kann der Oldenburger Landwirt – wie schon in den beiden vergangenen Jahren – Teile des Stadtteilparks Utkiek mähen. Darauf macht der Fachdienst Naturschutz und technischer Umweltschutz der Stadt Oldenburg aufmerksam.
Die Pflegemaßnahmen auf dem Utkiek sind ein Projekt des Arbeitskreises Artenschutz und Biotopvielfalt (AK) der Stadt Oldenburg. Der AK wurde im städtischen Ausschuss für Stadtgrün, Umweltschutz und Klima im März 2014 durch beratende Mitglieder ins Leben gerufen. Der AK initiiert verschiedene Projekte, die zum Ziel haben, die biologische Vielfalt in Oldenburg zu stärken.
Floristische Vielfalt
Für den Utkiek, der mit fast 30 Metern Oldenburg höchste Anhöhe bieten hat, wurde im Jahr 2018 im Auftrag des Arbeitskreises durch die Carl von Ossietzky Universität ein Pflege- und Entwicklungsplan erstellt. Es wird eine vielfältige, mosaikartige Wiesenstruktur zur Erhaltung und Förderung der floristischen Vielfalt angestrebt. Es soll ein ausgewogenes
Hier muss gemäht werden: Der Utkiek ist (in Zeiten ohne Corona) Austragungsort des Osternburger Mittsommernachtsberglaufs.
Nebeneinander unterschiedlicher Vegetationsstrukturen und Biotoptypen gefördert werden. Diese wiederum dienen einer Vielzahl von Tierarten als Lebensraum und Nahrungsgrundlage. Ziel der Grünlandpflege ist die Entwicklung hin zu artenreichen mageren Mähwiesen.
Viele Insekten
Es wurde ein Landwirt aus Oldenburg gefunden, der Teile
des Utkieks – circa fünf Hektar – mäht, das Material zunächst ein paar Tage auf der Fläche trocknen lässt, dann Ballen presst und diese an seine Pferde verfüttert. Auf diese Weise ist eine Förderung von Grünlandvegetation unter Erhaltung blütenreicher Flächen möglich. Das Material wird sinnvoll verwendet, und die Bewirtschaftungsform einer historischen Wiesennutzung führt gleichzeitig dazu, dass sich die Artenvielfalt erhält und erhöht.
Es werden nur Teile der Wiesenflächen gemäht, so dass die Insektenfauna ausreichend Ausweich- und Rückzugsmöglichkeiten auf den verbleibenden Blühflächen behält. Durch das Trocknen und Heuen des Materials besteht ebenfalls die Möglichkeit, dass viele der Insekten auf der Fläche verbleiben können. Der Landwirt kann ohnehin nur die Flächen mähen, die aufgrund der Hanglage mit seinen Maschinen befahren werden können. Die verbleibenden
Flächen werden wie in der Vergangenheit gemulcht. Der Utkiek ist eine Grünanlage auf dem Gelände der ehemaligen Mülldeponie Eidechsenstraße. Es handelt sich dabei um ein technisches Bauwerk, das nach den Vorgaben des Planfeststellungsbeschlusses von 1991 regelmäßig gemäht werden muss, um einen Aufwuchs von Gehölzen zum Schutz der Oberflächenabdichtung zu vermeiden und die Brandgefahr zu reduzieren.