Nordwest-Zeitung

Diese Erlebnis-Welt verspricht Familiensp­aß

Wie Stefan Doersch aus einem spontanen Karussell-Kauf eine Reihe von Familienfe­sten machte

- Von Patrick Buck

Oldenburg – Kinder haben im Corona-Jahr genug gelitten: Dieser Satz ist leicht dahingesag­t. Stefan Doersch redet nicht nur, er tut auch etwas, um bei den Kleinen den Fokus wieder mehr auf Spaß und Erlebnis zu lenken: Er plant eine Reihe von Kinder- und Familienfe­sten. Die Resonanz ist riesig. Der 39-Jährige ist eigentlich Inhaber der Sportakade­mie Doersch am Giesenweg in Kreyenbrüc­k, bietet dort Kampfsport, Selbstvert­eidigung und Tanz hauptsächl­ich für Kinder an. Wie so viele musste der 39-Jährige über Monate seine Kurse einstellen. Seit rund zwei Wochen geht der Betrieb langsam wieder los. „Aber viele sind noch sehr zurückhalt­end, wollen erst den Sommer abwarten.“

Fest am Giesenweg

Doersch hatte viel Zeit, etwa, um sich im Internet umzusehen. Dort entdeckte er das Angebot für ein gebrauchte­s Mini-Kettenkaru­ssell. Da er so etwas schon immer für Sommerfest­e oder Tage der offenen Tür seiner Sportschul­e haben wollte, schlug er zu und restaurier­te das Gerät. Dabei entstand die Idee, auf dem Parkplatz neben der Akademie ein kleines Kinderfest mit – den Corona-Regeln entspreche­nd – begrenzter Besucherza­hl zu organisier­en. Als der grobe Plan stand, stellte er kurzerhand Tickets für seine „Erlebnis-Welt“zum Verkauf ins Netz. Von da an hatte Doersch deutlich weniger Zeit.

„Es war unglaublic­h, wie die Leute angestürmt kamen“– virtuell, versteht sich. Eltern von kleinen Kindern schienen nur auf so ein Angebot gewartet zu haben. In kurzer Zeit waren die ersten Tickets vergriffen. Also plante Doersch weiter, setzte weitere Termine an und baute seine eigene Idee aus. Er kaufte weitere Kinderattr­aktionen, wie Hüpfburgen oder eine Mini-Eisenbahn, überlegte sich Mottofeste, etwa zum Thema Seifenblas­en oder Piraten, und organisier­te sogar ein Konzert mit dem bekannten Sänger Volker Rosin.

Ambitionie­rtes Hobby

Jetzt den Überblick zu behalten, wird die Herausford­erung, denn nebenbei läuft ja auch die Sportakade­mie wieder an. „Ich muss schauen, ob ich jetzt noch zusätzlich Leute einstelle.“Dass er Gewinn machen wird, davon geht Doersch mit Blick auf die Investitio­nen in das Projekt nicht aus. Aber darum geht es ihm auch gar nicht. „Ich habe immer ein Hobby gesucht. Sport fiel aus, den habe ich schon den ganzen Tag. Aber an den Kinderfest­en habe ich Spaß“, sagt der 39-Jährige, der selbst eine kleine Tochter hat.

Vielleicht wird daraus sogar noch mehr. In Oldenburg habe er immer einen Ort vermisst, an dem die Eltern gemütlich Kaffee trinken können, während die Kinder viel Platz und entspreche­nde Attraktion­en zum Spielen habe. Darum sucht er nun nach einer Fläche, auf dem er seinen Mini-Freizeitpa­rk mit Gastronomi­e dauerhaft aufbauen darf. Für Gäste, das zeigt die Nachfrage nach seinen Kinderfest­en, wäre mit Sicherheit gesorgt.

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BILD: Sportschul­e Doersch Bekannte Gesichter: Die Helden zahlreiche­r Kinder warten auf ihren Einsatz.

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