Löw-Elf fordert Milliarden-Kader
DFB-Team misst sich mit Favorit Frankreich – Seit 2014 kein deutscher Sieg
Live am Dienstag Gruppe F 18 Uhr, ZDF, Ungarn - Portugal; 21 Uhr, Frankreich Deutschland
München – Jetzt geht die EM auch für die deutsche Nationalmannschaft endlich los – und es kommt direkt zum Duell mit einem Schwergewicht des europäischen Fußballs. Mit vier WM- und drei EM-Titeln weist Deutschland mehr Erfolge auf als die französische Auswahl (2xWM, 2xEM). Vor dem Gruppenauftakt an diesem Dienstag (21 Uhr/ZDF) in München legt der Nachbar aus dem Westen allerdings die aktuell beeindruckenderen Zahlen vor.
Millionen Euro beträgt der Marktwert des teuersten Spielers der Franzosen: Kylian Mbappé. Damit ist er laut dem Portal „transfermarkt.de“der weltweit wertvollste Spieler. 2017 wechselte er für 180 Millionen Euro von AS Monaco zu Paris St. Germain. „Er kann den Unterschied machen. Er kann alles. Sein Potenzial ist grenzenlos“, sagt Sturmpartner
Karim Benzema über den 22-Jährigen. Auf deutscher Seite kommt Joshua Kimmich mit 90 Millionen Euro auf den höchsten Wert. Es ist eine der großen Fragen, ob der Alleskönner des FC Bayern gegen die Franzosen im defensiven Mittelfeld oder doch auf der rechten Seiten auflaufen wird.
Milliarden Euro beträgt der Marktwert des 26-köpfigen französischen Kaders. Deutschland hat mit 936,5 Millionen Euro allerdings keinen allzu großen Rückstand.
Jahre liegt der letzte deutsche Sieg gegen Frankreich zurück. Bei der WM 2014 in Brasilien gewann das DFBTeam im Viertelfinale mit 1:0 durch ein Kopfballtor von Mats Hummels – ein Meilenstein auf dem Weg zum späteren Titel. In den fünf Begegnungen, die seitdem ausgetragen wurden, gab es zwei Remis und drei französische Siege – zum Beispiel das 2:0 im EMHalbfinale 2016. Insgesamt gab es bisher neun deutsche Siege, acht Remis und 14 französische Erfolge.
Plätze liegt der Weltmeister von 2018 in der Fifa-Weltrangliste vor den Deutschen. Die Équipe tricolore ist hinter Belgien Zweiter, die deutsche Auswahl belegt Platz zwölf. „Frankreich ist absolut auf Top-Niveau“, betont Bundestrainer Joachim Löw.
Tore erzielte Antoine Griezmann bei der EM 2016, er wurde damit Torschützenkönig des Turniers. Der heute 30-Jährige traf beim 2:0 im Halbfinale gegen Deutschland doppelt und ist nun Teil des für jede Defensive angsteinflößenden Offensivtrios mit Mbappé und Benzema. Allerdings spielt er seit seinem Wechsel von Atlético Madrid zum FC Barcelona nicht auf dem konstant hohem Niveau wie zuvor.
französische Nationalspieler stehen in der Bundesliga unter Vertrag. Benjamin
Pavard, Lucas Hernandez, Corentin Tolisso und Kingsley Coman spielen für Bayern München – außer Coman stehen vermutlich alle in der französischen Startelf. Hinzu kommt Stürmer Marcus Thuram von Borussia Mönchengladbach, der es in der Offensive schwer haben dürfte, einen der 23 (von 26) Kaderplätze zu bekommen. Der deutsche Stürmer Kevin Volland spielt indes bei AS Monaco als einziger DFB-Spieler in der französischen Meisterschaft.
Fans stemmen sich in München gegen den französischen Titel-Favoriten. „Da passiert etwas, da sind Emotionen da. Das hilft allen Mannschaften, die bei dem Turnier antreten – und uns zu Hause natürlich auch“, sagt Löw. „Wir freuen uns extrem auf die 14 000. Das ist etwas, was allen fehlt: die Anfeuerung vom Publikum, die Resonanz auf gute und schlechte Aktionen“, meint Mats Hummels.