Das verdienen Kinobetreiber pro verkauftem Ticket
Preis setzt sich aus vielen Posten zusammen – Hohe Abgaben für Filmmiete fällig
Ahlhorn – Während vor 18 Jahren Kinotickets durchschnittlich ungefähr sechs Euro gekostet haben, müssen Kinobesucher heute rund zwei bis drei Euro mehr ausgeben. Damit liegen die deutschen Preise im internationalen Vergleich im oberen Viertel. Doch wie kommt es überhaupt zu diesen Preisen? Vom Kartenumsatz müssen einige Posten in mehreren Schritten abgezogen werden, sodass bei einem Ticketpreis in Höhe von acht Euro letztendlich ungefähr 1,50 Euro als Gewinn übrig bleiben.
Zunächst wird die Mehrwertsteuer abgezogen. In einem zweiten Schritt folgt die Filmabgabe, die an die Filmförderungsanstalt zu entrichten ist. Die Abgabe orientiert sich am Umsatz und reicht von 1,8 bis 3 Prozent. Ein weiterer Posten ist die Gebühr an die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA). Die größte Position, die vom Nettopreis subtrahiert wird, ist jedoch die Filmmiete. Diese muss an die
Verleihunternehmen gezahlt werden, um deren Filme zeigen zu dürfen. Üblicherweise wird eine prozentuale Abrechnung mit einem Satz zwischen etwa 38 und 53 Prozent vom Erlös des Ticketverkaufs angewendet. Beispielhaft wird mit dem durchschnittlichen Wert,
Tickets werden teurer.
der bei 50 Prozent liegt, für die Filmmiete gerechnet. Unabhängig davon müssen zusätzlich Mindestgarantien, sozusagen Mindestbeträge, gezahlt werden.
Nach diesen Abzügen bleiben 3,47 Euro übrig. Von diesem Betrag werden jetzt im dritten Schritt noch die Betriebskosten abgezogen, die von vielen Faktoren abhängen und daher von Kino zu Kino sehr unterschiedlich sind. Daher beruhen die weiteren Rechnungen auf ungefähren Mittelwerten. Zieht man die Raummiete inklusive weiterer Fixkosten, Personal-, Verwaltungsund Werbekosten ab, erhält man den Gewinn von 1,50 Euro. Deshalb wäre der Kinobetrieb laut Kinobetreibern allein aus dem Verkauf von Kinokarten nicht rentabel.
Die verwendeten Daten basieren auf Angaben der Filmförderungsanstalt, auf Medienberichten, dem Umsatzsteuerund dem Filmförderungsgesetz sowie einer Studie im Auftrag des Hauptverbands Deutscher Filmtheater und der Arbeitsgemeinschaft Kino-Gilde deutscher Filmkunsttheater.