Personalmangel bremst Gastronomen
Warum auch in Niedersachsen vielen Hoteliers und Wirten die Arbeitskräfte fehlen
Amtliche Notierung
Schweinen und Rindern geschlachtet außerhalb von notierungspflichtigen Märkten (Preise in Euro/kg Schlachtgewicht frei Schlachtstätte o. MWSt.), Niedersachsen/Bremen, 7. bis 13. Juni 2021.
1. Schweine:
(55 und mehr) 1,55-1,62 (1,59), U (50 bis unter 55) 1,40-1,50 (1,45), R (1,26 bei 48,4 % MFL), O (1,14 bei 43,2 % MFL), S-P (1,59 bis 60,5 % MFL), M1 (vollfleischige Sauen) (1,32), V (1,29), S-V (1,59).
2. Rinder:
(4,06), U3 (4,091), R2 3,98-4,01 (4,00), R3 3,92-4,00 (3,95), O2 3,74-3,79 (3,76), O3 3,78-3,81 (3,80), P1-5 (3,19), E-P (3,94). Bullenfl.: E-P (3,43). Kuhfl.: R3 (3,48), R4 (3,46), O2 3,22-3,36 (3,28), O3 3,32-3,37 (3,35), O4 (3,40), P1 (2,75), P2 (2,95), P3 (3,00), E-P (3,21). Färsenfl.: U3 (3,67), R2 (3,65), R3 3,38-3,56 (3,62), R4 (3,51), O2 (3,15), O3 3,14-3,26 (3,35), O4 (3,41), P1 (2,64), P2 (2,87), P3 (2,96), E-P (3,44).
Hannover/Berlin – Sommer, Sonne, Corona-Entspannung: Vorsicht bleibt geboten, vielerorts füllen sich Lokale und Restaurants aber langsam wieder. Auch Hoteliers und Touristiker hoffen dringend auf Besserung nach dem oft vermasselten Jahr 2020. Doch der Neustart dürfte hier und da an Grenzen stoßen – oder gar ausbleiben. Denn viele Betriebe haben zu wenig Personal.
Abgewandert
Ein aktuelles Stimmungsbild unter Mitgliedern des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) zeigt, wie eng es beim Service zum Start in die Sommersaison aussieht. Mehr als 42 Prozent der Teilnehmer berichteten, dass Mitarbeiter in andere Branchen abgewandert seien. Dabei hätten fast drei Viertel (73,7 Prozent) der Betriebe „mit aller Kraft gekämpft“, um das Beschäftigungsniveau durch die Corona-Zeit zu halantwortung ten. Von jenen Betrieben, die zurzeit noch gar nicht aufmachen können, gab Anfang Juni nahezu ein Drittel „fehlende Mitarbeiter“als Grund an.
Dabei geht es nicht nur um Assistenzkräfte, die anderswo mehr Chancen sehen. Es gibt auch ein Strukturproblem, das die Pandemie verschärft hat: den Mangel an Fachkräften beim Stammpersonal. Schon der leidlich verlaufene Sommer
2020, als manch einer das Virus unter Kontrolle wähnte, hinterließ seine Spuren. Bis Ende September war die Gesamtbeschäftigung – MiniJobber sowie Familienangehörige eingeschlossen – in der Branche von mehr als 2,4 Millionen im Jahr zuvor auf 2,1 Millionen abgesackt.
In einer Analyse des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) in diesem Frühsommer wird der Engpass deutlich: 48 Prozent der befragten Gastronomen bezeichneten den Fachkräftemangel als ernstes Risiko für das eigene Geschäft – fast eine Verdreifachung gegenüber dem Vorjahr (17 Prozent). Bei Beherbergungsbetrieben sieht die Entwicklung ähnlich aus.
Arbeitnehmervertreter bestätigen die Schwierigkeiten – weisen jedoch auf eine Mitverder Arbeitgeber hin. „Statt die Fachkräfte mit attraktiver Bezahlung zu binden, wurde auf Tarifflucht, Mini-Jobs und prekäre Beschäftigung gesetzt“, sagt Guido Zeitler, Chef der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten.
Fehlende Saisonkräfte
Auch in Niedersachsen haben viele Gastronomen und Hoteliers nicht ausreichend Personal. Besonders bei den Saisonkräften habe sich „ein nicht unerheblicher Teil der Mitarbeiter in andere Beschäftigungsbereiche hinein verlagert“, sagte Dehoga-Landeschef Rainer Balke.
Eigenen Nachbesserungsbedarf gebe es durchaus: „Die Attraktivität der Jobs muss erhöht werden“, heißt es beim niedersächsischen Tourismusverband. Einstweilen bleibe der Bedarf an Saisonkräften aber groß, betont die Tourismusexpertin der IHK Ostfriesland, Kerstin Kontny: „Das wird ein Problem entlang der ganzen Küste werden.“