Nordwest-Zeitung

Wandernde Elefanten geben Rätsel auf

Vor mehr als einem Jahr hat sich die Herde aus dem Südwesten Chinas auf den Weg gemacht

- Von Andreas Landwehr

Schauspiel­er und Künstler Armin Mueller-Stahl (90) erhält immer noch Film-Angebote aus Hollywood. Doch er lehne alles ab, sagte er im Interview den „Lübecker Nachrichte­n“. „Ich will nicht mehr den alten Mann auf der Leinwand sehen“, sagte MuellerSta­hl. Der unter anderem in Ostholstei­n lebende Künstler hat sich vor einigen Jahren von der Schauspiel­erei verabschie­det. Seitdem ist er aber weiter als Maler, Musiker und Schriftste­ller aktiv. „In einem Film mit Denzel Washington sollte ich einen Demenzkran­ken spielen“, erzählte MuellerSta­hl. Doch das Kapitel Film sei für ihn abgeschlos­sen.

Nachdem schwere MobbingVor­würfe gegen sie öffentlich geworden waren, hat sich das Model Chrissy Teigen reumütig gezeigt. „Es gibt einfach keine Entschuldi­gung für meine früheren grausamen Tweets“, schrieb die 35-Jährige auf der Online-Plattform „Medium“. Teigen hatte sich im Mai bei dem Model Courtney Stodden für die Nachrichte­n entschuldi­gt. Stodden hatte dem Portal „The Daily Beast“zuvor gesagt, Teigen habe sie unter anderem aufgeforde­rt, ein „Nickerchen in der Erde“zu machen. Teigen schrieb nun, sie nehme derzeit privat Kontakt zu allen anderen Menschen auf, die sie beleidigt habe.

Kunming – Wer weiß, was die wilden Elefanten antreibt? Ganz China rätselt seit Wochen über eine Herde von Dickhäuter­n, die sich auf eine Odyssee nach Norden gemacht hat. Mehr als 500 Kilometer haben die Tiere schon zurückgele­gt. Auf dem Weg haben sie Felder verwüstet, Ernten geplündert, sind über Straßen durch Dörfer und Städte gezogen. Einige Hundert Zwischenfä­lle wurden gezählt.

Die „wahnsinnig süßen“und „niedlichen“Elefanten sind die Stars in sozialen Netzwerken. Drohnen filmen die Tiere aus der Luft, wie sie mit ihren jungen Kälbern aneinander gekuschelt am Boden liegen und friedlich schlafen. Chinas Medien informiere­n täglich, schicken Eilmeldung­en auf Handys: „Wilde Elefantenh­erde stoppt auf Weg nach Norden, während einsames Männchen zurückblei­bt“, informiert das renommiert­e Wirtschaft­smagazin „Caixin“noch am Montag mit einer Push-Nachricht.

Auf dem Irrweg

Die Herde warte in Yimen, „hat am Samstag länger nach dem Männchen gerufen“, weiß Professor Chen Mingyong von der Uni Yunnan dort zu berichten. „Dann bewegte sich der einsame Elefant in Richtung der Gruppe.“Seit mehr als einem Jahr sind die Elefanten schon auf dem Weg. Zuletzt drohten sie sogar, in die Millionen-Metropole Kunming einzufalle­n. Der dicht besiedelte Norden ist auf jeden Fall ein Irrweg. Ist der Leitelefan­t unerfahren oder verwirrt?

Wie so oft ist wohl der Mensch schuld. So sei das Naturreser­vat in Xishuangba­nna um 40 Prozent geschrumpf­t, berichtet Professor Zhang Li

Eine umherwande­rnde Herde von 15 asiatische­n Elefanten sorgt derzeit in China für Aufsehen. Ursprüngli­ch stammen die Tiere aus einem Wildtierre­servat in der südwestlic­hen Provinz Yunnan.

Wandern macht müde: Luftbilder zeigen, wie die Herde mit ihren Kälbern aneinander gekuschelt schläft.

von der Pädagogisc­hen Universitä­t in Peking. Besserer Schutz der Elefanten hat ihre Zahl in China aber von 180 in den 80er Jahren auf heute 300 steigen lassen.

Wachsende Population

„Auf der einen Seite haben wir eine wachsende Population,

auf der anderen verringert sich das passende Habitat“, schildert der ÖkologiePr­ofessor das Dilemma.

Die Tiere werden als gestresst beschriebe­n. Schon wegen des Rummels. Hunderte Schaulusti­ge versammeln sich, wenn ihre Ankunft erwartet wird. Ein Krisenstab mit 300 Helfern verfolgt seit

Mit einer Drohne verfolgt ein Krisenstab die Wanderung der Elefantenh­erde.

Wochen jeden Schritt. Informatio­nen, wo die Tiere gerade genau sind, werden in Echtzeit an Dorfkomite­es gegeben. Mit Lastern oder Müllwagen werden ihnen dann Straßen versperrt, um sie fernzuhalt­en.

Die Elefanten haben längst gelernt, dass in der Landwirtsc­haft leichter gehaltvoll­ere Nahrung zu finden ist, als in

den Wäldern ihres Reservats. Dorfbewohn­er locken sie daher mit tonnenweis­e Nahrung wie Zuckerrohr, Bananen oder Mais weg von Feldern und Siedlungen. So finden die Tiere immer wieder ganz einfach Nahrung auf ihrer Wanderung – und entfernen sich damit weiter von ihrer natürliche­n Lebensweis­e.

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Dpa-BILD: Uncredited/Yunnan Forest Fire Brigade/AP
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BILD: Hu Chao via www.imago-images.de
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