Nordwest-Zeitung

„Mamas brauchen mehr Wertschätz­ung“

Neunfache Mutter Alexandra Mutzke aus Neuenburg macht sich als „Mamahilfe“selbststän­dig

- Von Sandra Binkenstei­n

Neuenburg – „Viele Mütter sind erschöpft, ausgebrann­t“, sagt Alexandra Mutzke. „Doch das Problem ist: Sie dürfen es nicht zeigen, weil die Gesellscha­ft immer erwartet, dass Mütter stark sind, und am besten auch noch voll berufstäti­g, Top-Hausfrauen und umwerfend gut aussehend.“Alexandra Mutzke aus Neuenburg (Gemeinde Zetel/Landkreis Friesland) weiß, wovon sie spricht: Sie hat selbst neun Kinder, das älteste 23, das jüngste zwei Jahre alt. Sie hat sich jetzt selbststän­dig gemacht als „Mamahilfe“.

Druck rausnehmen

Die 45-Jährige kommt zu Müttern nach Hause, um ihnen im Alltag zu helfen, sie zu entlasten und zu unterstütz­en. Doch es geht dabei nicht nur ums Kinderhüte­n, Kochen oder Einkaufen, sondern auch um die Anerkennun­g und Wertschätz­ung der Mütter. „Ich möchte die Mütter stärken, ihnen helfen zu verste

wie wichtig ihre Aufgabe ist, und ich möchte den Druck von ihnen nehmen, dass sie alles immer perfekt machen müssen.“

Die „Mamahilfe“ist ein Angebot der gemeinnütz­igen Unternehme­rgesellsch­aft „Mütter für Mütter“aus Bayern. Dort hat Alexandra Mutzke als erste Frau im Landkreis Friesland eine Online-Ausbil

dung zur „Mamahilfe“gemacht. Als gemeinnütz­ig anerkannte­s Unternehme­n setzt sich „Mütter für Mütter“aus Aschau im Chiemgau für die Entlastung und Vernetzung von Müttern ein. „Wir wollen die als selbstvers­tändlich angesehene und unbezahlte Arbeit von Müttern sichtbar machen und ihr damit eine größere Wertschätz­ung in unsehen, rer Gesellscha­ft zukommen lassen“, teilt die Organisati­on auf ihrer Internetse­ite, muetter-fuer-muetter.net, mit.

Ob im Krankheits­fall, im Alltag oder im Umgang mit dem Kind – Alexandra Mutzke hilft mit ihrem großen Erfahrungs­schatz in jeder Situation. Sie hilft, den Familienal­ltag zu organisier­en und gibt Tipps für einen leichteren Familienal­ltag. Die Kosten für die Unterstütz­ung der „Mamahilfe“übernimmt in vielen Fällen die Krankenkas­se.

„Es ist wichtig, dass Mütter auch Hilfe annehmen. Früher war es üblich, dass die Großeltern der Kinder und auch Nachbarn und Freunde bei der Erziehung und Betreuung von Kindern geholfen haben“, sagt die Expertin. „Doch heute sind viele Mütter auf sich gestellt und stehen unter einem enormen Druck.“

„Mama gut, alles gut“

Sie hofft, dass noch mehr Mütter die Ausbildung zur „Mamahilfe“machen. „Das ist so wichtig, dass man als Mutter jemanden hat, den man anrufen kann, wenn man Unterstütz­ung braucht.“Denn – und das ist ihr Motto: „Mama gut, alles gut.“

Anfangs wird Alexandra Mutzke dreimal in der Woche vormittags als „Mamahilfe“im Einsatz sein. „Das steigert sich aber dann, wenn meine Kinder älter werden“, sagt sie. Erreichbar ist Alexandra Mutzke unter Tel. 04452/708777 sowie Tel. 0163/9785176.

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BILD: Sandra Binkenstei­n Alexandra Mutzke ist neunfache Mutter und hat sich jetzt als „Mamahilfe“selbststän­dig gemacht.

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