Friesenbrücke: Bauarbeiten sollen im Juli beginnen
Alle Biontech-Dosen nach Spontanaufruf wegen unterbrochener Kühlkette in Roffhausen verimpft
Weener/Leer/jsm – Mehr als fünf Jahre nach der Zerstörung der Friesenbrücke über die Ems bei Weener (Kreis Leer) sollen im Juli die ersten Vorarbeiten für den Neubau starten. Das teilten Vertreter der Bahn am Donnerstag in Leer mit. „Das ist sicherlich optimistisch, aber das ist das, was wir anpeilen“, sagte Stefan Schwede, Projektleiter der DB Netz AG, auch mit dem Verweis darauf, dass das Planfeststellungsverfahren noch läuft.
Ende 2024 soll die Brücke, die auch über einen Rad- und Fußweg verfügen wird, in Betrieb genommen werden. Insgesamt liege man damit im Zeitplan, betonte Schwede.
Der Neubau wurde notwendig, nachdem ein Frachter im Dezember 2015 die Friesenbrücke gerammt und weitgehend zerstört hatte. Die Verbindung für den Bahnverkehr auf der Strecke von Oldenburg über Leer in Richtung Groningen ist seitdem unterbrochen. Im Nordwesten, Seite 18
Roffhausen – Menschen so weit das Auge reicht: Die Schlange vor dem Impfzentrum Roffhausen im Landkreis Friesland zog sich am späten Mittwochnachmittag über den Parkplatz und die gesamte Straße hinunter. Mehr als 1000 Friesländerinnen und Friesländer hatten alles stehen und liegen lassen, waren sofort in ihre Autos gesprungen oder hatten sich aufs Fahrrad gesetzt. Einige kamen zu Fuß, andere per Elektroroller. Und alle hatten dasselbe Ziel: eine Erstimpfung mit einer der begehrten Corona-Impfstoffdosen von Biontech/Pfizer, die schnell verimpft werden mussten, weil die Kühlkette schon auf dem Lieferweg unterbrochen worden war.
Alle Impfkabinen genutzt
1200 Impfdosen waren betroffen und mussten noch am selben Tag weg. Bis 22 Uhr konnte im Impfzentrum nach Absicherung und Rücksprache mit den Impfärzten und den Experten beim Land geimpft werden. 1000 Impfwillige bekamen so ihre Erstimpfung in Roffhausen, 200 Impfdosen konnte der Kreis kurzfristig an das Impfzentrum in Wilhelmshaven abgeben, die dann dort verimpft wurden.
„Ich hatte Glück, dass mein Mann zu Hause war und jetzt auf die Zwillinge aufpassen kann“, sagt Birthe Jönck aus Zetel. „Ich bin direkt aus dem Garten raus ins Auto gesprungen und losgefahren.“
Jennifer Janßen ist mit ihrer Mutter Peggy Janßen nach Roffhausen gekommen. „Ich bin jung und hätte regulär wohl noch sehr lange auf einen Impftermin warten müssen“, sagt die 21-Jährige. Sie hat über Soziale Medien von der Impf-Aktion des Kreises erfahren.
Alle zwölf Impfkabinen wurden genutzt, fünf Impfärzte waren im Einsatz und der DRK-Kreisverband Jeverland, der das Impfzentrum für den Landkreis betreibt, bekam Unterstützung von den Johannitern, die sonst die mobilen Impfteams stellen.
Hoffen auf den Piks
Die Menschen, die teils bis zu zwei Stunden geduldig in der Schlange ausharrten, wurden derweil mit Wasser versorgt. Denn Schatten war rar und es handelte sich um einen der wärmsten Tage dieses JahImpfzentrum res. Bänke wurden aufgestellt und ein zweiter Anmeldebereich aus dem Boden gestampft.
Auch Stephanie Hartmann aus Schortens hat ihre Chance genutzt und füllt nun, wie die vielen anderen Wartenden auch, den Anamnesebogen aus – auf der Betondecke des Parkplatzes. Manche nutzen dafür aber auch die Rücken ihrer Begleitpersonen. „Jetzt oder nie“, sagt Alex Kohl. „Ich stehe zwar schon über meinen Arbeitgeber auf einer Warteliste, aber bisher habe ich keinen Impftermin bekommen und hoffe nun sehr, dass ich hier noch an die Reihe kommen kann“, sagt der junge Mann aus Zetel.
Die Termine für die Zweitimpfungen werden übrigens vom Land Niedersachsen vergeben und finden auch im
Roffhausen statt. Die Erstgeimpften werden per Post oder per E-Mail über ihren Impftermin informiert.
@ Ein Video dazu sehen Sie unter: bit.ly/impfaktion-roffhausen