Nordwest-Zeitung

Oldenburge­r hilft Kriegswais­en im Irak

Ein Waisenhaus mit Schule dient den Hilfsbedür­ftigen als „Brücke“

- Von Nils Stoffers

Oldenburg – Das Leben des Oldenburge­rs Paruar Bako wurde von vielen familiären Schicksals­schlägen geprägt. Sein Vater verlor zum Beispiel bei einem Anschlag im Jahr 1988 insgesamt 27 Familienmi­tglieder, darunter auch Ehefrau und Kinder. Bako stammt aus der zweiten Ehe seines Vaters und ist bereits 1994 als Kleinkind vom Irak ins sichere Deutschlan­d gekommen. Doch 20 Jahre später sollte ihn seine Verbindung in den Wüstenstaa­t wieder einholen.

Völkermord im Nordirak

Es war der 3. August 2014, ein Datum, das Paruar Bako niemals vergessen wird: „Wir waren in Oldenburg, Eis essen, als wir die schrecklic­he Nachricht hörten.“An diesem Tag habe der IS im Norden des Irak ein Hauptsiedl­ungsgebiet einer ethnischen, religiösen Minderheit, der Jesiden, der er und seine Familie auch angehören, überfallen und tausende Menschen vor Ort hingericht­et. Rund 6000 Frauen seien damals versklavt worden.

Dies war ein Wendepunkt in Bakos Leben: „Wie ehrlich möchte ich in Zukunft zu mir selbst sein? Wenn wir den Menschen jetzt nicht helfen, wo sie es am meisten brauchten, werden wir es im Nachhinein bereuen“, erinnert sich der 27-Jährige.

Vor Ort helfen

Er beschloss, gegen den Willen seiner Eltern einen Flug in den Irak zu buchen, um den Geflüchtet­en vor Ort zu helfen. Angefangen als Videotageb­uch in den sozialen Netzwerken, fand das Projekt schnell viel Zuspruch. „Innerhalb weniger Tage hatte sich

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