Nordwest-Zeitung

Süden stellt größte DFB-Fraktion

Hier kommen Nationalsp­ieler her – Goretzka als Hoffnungst­räger für Portugal

- Von Lars Blancke Und Klaus Bergmann

Oldenburg/München – Der Hamburger SV, Hannover 96 und Werder Bremen haben sich nach und nach aus der Fußball-Bundesliga verabschie­det. Auch der VfL Osnabrück (aus der 2. Liga) und der VfB Lübeck (aus 3. Liga) mussten dieses Jahr Abstiege verkraften. Und wer sich nun den Kader der deutschen FußballNat­ionalmanns­chaft bei dieser EM anguckt, stellt fest: Aus dem Norden und Nordwesten Deutschlan­ds kommt kaum noch ein Spieler gebürtig her.

Der Greifswald­er Toni Kroos, der Laatzener Marcel Halstenber­g und der Berliner Antonio Rüdiger halten das Nord-Fähnchen zumindest noch etwas hoch – das war es dann aber auch schon. Ein echtes Nordlicht steht nicht im Kader, in dem ganze elf Spieler aus Bayern oder BadenWürtt­emberg stammen.

Goretzka wieder bereit

Einer, der aus Bochum stammt, ist Leon Goretzka. Der 26-Jährige gilt als einer der Hoffnungst­räger für das zweite Gruppenspi­el an diesem Samstag (18 Uhr) gegen Portugal. Er soll für Joachim Löw eine Art Spezialkra­ft sein, die reinkommt und zum SpielEntsc­heider wird.

Ein Kaltstart des so dynamische­n Mittelfeld­spielers gleich in der Anfangsfor­mation scheint dem Bundestrai­ner nach einer mehrwöchig­en Verletzung­spause des Münchners wohl noch zu gewagt. Aber Löw benötigt dringend einen Typen wie Goretzka, über den er bereits direkt nach dem 0:1 gegen Weltmeiste­r Frankreich gesagt hatte: „Ich denke, er wird eine gute Option sein im Spiel.“

Auch Einwechsel­spieler können wertvoll sein, das predigt Löw seit Wochen. Gegen Frankreich stachen seine Joker nicht, weder Leroy Sané noch Timo Werner oder Kevin Volland, die alle erst spät reinkamen. „Die erste Elf entscheide­t in den seltensten Fällen die Spiele. Die Entscheide­r sind häufig die, die eingewechs­elt werden“, sagte Löw. Die Joker firmieren bei ihm seit dem WM-Triumph 2014 unter dem Oberbegrif­f „Spezialkrä­fte“.

Dynamisch und vielseitig

Goretzka bringt nicht nur Dynamik mit, sondern besticht durch seine Vielseitig­keit auf allen Mittelfeld­positionen. Sechser, Achter, Zehner – der in München zum

Topspieler gereifte Ruhrpottle­r erledigt überall seinen Job. Er könnte sogar rechts aushelfen, falls Löw doch zu dem Schluss kommen sollte, dass Joshua Kimmich im Zentrum an der Seite von Toni Kroos wertvoller fürs Team ist.

Am Samstag wird es exakt sechs Wochen her sein, dass Goretzkas Turniertei­lnahme akut gefährdet war. Beim 6:0 mit dem FC Bayern gegen Borussia

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