Nordwest-Zeitung

Torhüter werden noch mehr in Blickpunkt rücken

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Live am Freitag Gruppe E 15 Uhr, Magenta TV, Schweden - Slowakei (in St. Petersburg)

Gruppe D 18 Uhr, ZDF, Kroatien - Tschechien (in Glasgow) Gruppe D 21 Uhr, ZDF, England - Schottland (in London)

Moin, liebe Fußball-Fans! In den ersten Tagen dieser EM habe ich natürlich ein besonderes Auge auf die Leistungen der Torhüter geworfen. Und ich muss sagen: Ich habe bisher noch keine herausrage­nden Vorstellun­gen gesehen.

Wie das kommt? Ganz einfach! Die Top-Torhüter haben noch nicht wirklich etwas auf den Kasten bekommen – was natürlich auch mit der guten Defensive der Titelanwär­ter zusammenhä­ngt. Somit konnten sich ein Gianluigi Donnarumma oder Manuel Neuer – beim unglücklic­hen Eigentor von Mats Hummels war er machtlos – bisher nicht auszeichne­n. Keine Sorge, das kommt noch früh genug.

Große Aussetzer oder Patzer gab es bislang kaum – wobei ich die Leistung von Yann Sommer gegen Italien schwach fand. Der Schweizer

Dieter Burdenski. ist für mich aber ohnehin kein Gradmesser. Ich habe ihn nie als internatio­nal großen Torwart gesehen. Die GladbachFa­ns mögen es mir nachsehen!

Dem jungen italienisc­hen Keeper Donnarumma traue ich hingegen bei dieser EM viel zu. Schade, dass er bisher so wenig Möglichkei­ten bekommen hat, sich auszuzeich­nen. Er ist für mich ein sehr guter Mann, der auch fußballeri­sch Situatione­n lösen kann. Ihm gehört definitiv die Zukunft im italienisc­hen Tor. Auch wenn die Fußstapfen eines Gianluigi Buffon natürlich immens groß sind. Gegen die Türkei und die Schweiz musste Donnarumma kaum eingreifen. Wie sagte

Italiens Torwart-Legende Dino Zoff nach dem Auftakt-Spiel schmunzeln­d: „Gegen die Türkei hätte auch ich im Tor stehen können.“Und der frühere Europa- und Weltmeiste­r ist immerhin 79 Jahre alt.

Spätestens in der K.o.-Runde, in der das Taktieren ein Ende hat, wird sich das aber ändern. Dann werden auch die Torhüter mehr in den Fokus rücken und womöglich Spiele entscheide­n. Apropos entscheide­n: An Neuers Stelle würde ich auch noch bei der WM 2022 im Tor stehen. Solange unsere deutsche Nummer eins körperlich fit ist, soll er weiterspie­len. Der BayernKeep­er ist zwar 35 Jahre alt, aber das ist auf dieser Position kein Alter. Auch mit 36 – so alt wäre Neuer nämlich beim nächsten großen Turnier in Katar – wäre das kein Hindernis. Zumal ich ohnehin hinter Neuer niemanden sehe, der ihm ansatzweis­e gefährlich werden kann.

Keine Frage, Marc-André ter Stegen, Bernd Leno oder auch ein Kevin Trapp sind gute Torhüter, aber mehr eben auch nicht. Ich sehe die drei Nationalto­rhüter auf einem Level, an einen Neuer in Weltklasse­Form kommen sie aber nicht vorbei. Aber vielleicht kommt bis zur WM 2022 ja noch ein Mega-Talent um die Ecke – wer weiß!

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