Das spricht für die Fan-Rückkehr
DFL-Boss stellt erste Forderungen an Politik – Prominente Unterstützung
Berlin – Angesichts sinkender Corona-Infektionen setzen deutsche Spitzenfunktionäre auf eine Rückkehr der Zuschauer in die Fußballstadien. DFL-Boss Christian Seifert (52) stellt erste Forderungen an die Politik auf und erhält prominente Unterstützung.
Was fordert Seifert
„Es geht hier um Grundrechte von Menschen und Unternehmen. Es gab gute Gründe, diese vorübergehend einzuschränken. Aber es gibt zwischenzeitlich mehr Gründe, diese Einschränkungen schrittweise zurückzunehmen“, sagte DFL-Geschäftsführer Seifert im „Bild“-Interview. Er sehe „derzeit wenig Gründe, um in der zweiten Jahreshälfte nicht schrittweise zum Normalbetrieb von Großveranstaltungen
jeglicher Art zurückzukehren“. In der abgelaufenen Saison wurde – abgesehen von wenigen Partien zum Ende der Spielzeit – ohne Zuschauer gespielt. Seifert erwartet „angesichts von über 60 Millionen Impfungen, nachgewiesen erfolgreichen Hygienekonzepten und deutlich gesunkenen Zahlen auf Intensivstationen“– wie viele andere Bürger – konsequente Schritte zur Rückerlangung der Grundrechte für Bevölkerung und Unternehmen. „Deshalb müssen nicht nur Großveranstaltungen, sondern die Rückkehr des gesamten sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens in Deutschland vor dem Hintergrund einer zwischenzeitlich völlig veränderten Faktenlage neu bewertet werden“, sagte Seifert. Für ihn spricht nichts gegen ausverkaufte Stadien bei Fußballspielen oder Konzerten, wenn nur Geimpfte, Genesene oder
Getestete kommen dürfen.
Was stört den DFL-Boss
Seifert stört etwas, dass im Ausland bereits wieder mehr Zuschauer zugelassen werden als in Deutschland, wo die Fußball-Bundesliga mit ihrem Hygienekonzept eine internationale Vorreiterrolle hatte und als erste den Re-Start schaffte: „Vielleicht ist man in anderen Ländern weiter hinsichtlich einer gesamthaften Herangehensweise, die eben nicht nur epidemiologisch, sondern auch psychologisch, soziologisch und wirtschaftlich funktioniert.“
Wer unterstützt Seiferts Pläne
Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke (61) und Bayerns NochVorstandschef
Karl-Heinz Rummenigge (65) hoffen, dass die Arenen bald zu 100 Prozent wieder gefüllt sind. „Ich wünsche dem FC Bayern und dem Fußball insgesamt, dass wir alle in unseren Stadien schon sehr bald ohne Risiko mit voller Kapelle, also mit 100 Prozent Zuschauerauslastung, spielen dürfen“, sagte Rummenigge der „Bild“.
Watzke betonte, dass es ihnen nicht um kurzfristige Effekte, um den Etat oder um Auslastungsquoten gehe. Rummenigge geht derweil davon aus, dass zum Liga-Start am 13. August die Stadionauslastung höher sein wird als bei der EM, und „dann hoffentlich nach und nach bis zur Vollbesetzung der Stadien gesteigert werden kann“. Watzke könnte sich auch einen Modellversuch mit einem ausverkauften Stadion im Supercup am 17. August seines BVB gegen den FC Bayern vorstellen.