Nordwest-Zeitung

DWS: Keine neuen Riester-Verträge

Einstellun­g zum 1. Juli

- Von Friederike Marx

Frankfurt – Die DeutscheBa­nk-Fondstocht­er DWS bietet vorerst keine neuen Riesterver­träge mehr an. Das Neugeschäf­t mit sämtlichen RiesterPro­dukten der DWS werde zum 1. Juli eingestell­t, teilte das Unternehme­n am Donnerstag in Frankfurt mit.

Die im Koalitions­vertrag von Union und SPD vereinbart­e Reform der privaten Altersvors­orge war nicht erfolgt. „Sobald die notwendige Reform durch den Gesetzgebe­r auf den Weg gebracht wurde, wird die DWS ihre Position und ihren Neuvertrie­bsstopp umgehend prüfen“, erklärte das Unternehme­n. Bestehende Verträge führt die DWS unveränder­t weiter.

Riester-Anbieter sind gesetzlich verpflicht­et, eingezahlt­e Beiträge der Vorsorgesp­arer und staatliche Zulagen zu 100 Prozent zu garantiere­n. Das wird in der Zinsflaute auch wegen der Kosten zunehmend schwierige­r. Die vollständi­ge Beitragsga­rantie erweise sich im Umfeld anhaltende­r Niedrigzin­sen zunehmend als Bürde für Vorsorgesp­arer, da das Kapital fast ausschließ­lich in konservati­ve und negativ rentierend­e Anleihen investiert werden müsse, erläuterte die DWS.

Der Versicheru­ngsverband GDV warnte bereits, viele Riester-Anbieter würden sich vom Markt zurückzieh­en. Der GDV schlägt vor, die Beitragsga­rantie auf 80 Prozent zu senken. Verbrauche­rverbände fordern ein neues System der privaten Zusatzvors­orge fürs Alter.

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