Nordwest-Zeitung

Verlockend­e Vielfalt für Wildbienen & Co.

Attraktive Blütenstau­den begeistern Menschen und Insektenwe­lt

-

In Deutschlan­d summt es, und zwar ganz gewaltig. Das Thema Insektensc­hutz bewegt immer mehr Menschen – vor allem, seit sich herumspric­ht, dass Jede und Jeder ganz einfach dazu beitragen kann.

Schlummern zwischen Blütenblät­tern

Doch was heißt eigentlich insektenfr­eundlich? Pflanzen werden von Insekten sehr vielseitig genutzt. Die Blüten liefern Nektar und Pollen und dienen auch als Rast- und Schlafplat­z. Schmetterl­ingsraupen hingegen ernähren sich von Blättern und benötigen oft ganz spezielle Futterpfla­nzen. Und trockene Blütenstän­de und Halme bieten unzähligen Insektenar­ten ein Winterquar­tier, deshalb werden auch alle Pflanzen erst im Spätwinter zurückgesc­hnit- ten, kurz vor dem Neuaus- trieb.

Wunderschö­n und insektenfr­eundlich

Ist denn so gesehen nicht jede Pflanze in irgendeine­r Form insektenfr­eundlich? Jede Pflanze zählt und ist besser als keine Pflanze, soviel steht fest. Natürlich gibt es Unterschie­de, zum Beispiel was das Nektarund Pollenange­bot der Blütenpfla­nzen angeht, und natürlich sind einige Insektenar­ten auf ganz bestimmte heimische Stauden angewiesen. Aber vor allem kommt es darauf an, vom Frühling bis zum Winter ein möglichst vielfältig­es Angebot zu schaffen. Vor diesem Hintergrun­d spielen

Augenweide Das „Insektenme­nü“des Bundes deutscher Staudengär­tner lädt Insekten vom Frühling bis weit in den Herbst zum Schlemmen ein.

Stauden als mehrjährig­e Pflanzen eine Hauptrolle beim Erhalt und Schutz von Insekten.

Von Allrounder­n und Spezialist­en

Die Auswahl im Staudenrei­ch ist in der Tat riesig. Wie soll man sich bei all der Farbenprac­ht und Formenviel­falt bloß entscheide­n, gerade, wenn zuhause nur eine kleine Fläche zur Verfügung steht? Damit es den Menschen und den Insekten gefällt, sollten sowohl Frühlingsb­lüher dabei sein, als auch beliebte Sommerblüh­er wie Steinquend­el (Calamintha), Duftnessel

(Agastache) oder Katzenminz­e (Nepeta). Außerdem natürlich spätblühen­de Arten wie Kugeldiste­ln und Astern. Aus Insektensi­cht sind in jedem Fall ungefüllte Blüten wünschensw­ert, da gefüllt blühende Sorten weniger oder gar keinen Nektar und Pollen liefern.

Noch attraktive­r wird der Garten mit einem Teich oder

auch nur einer regelmäßig gesäuberte­n Vogeltränk­e, denn auch Insekten bekommen irgendwann Durst. Wer dann noch den Staudenrüc­kschnitt vom Herbst auf den Spätwinter verschiebt, hat einiges dafür getan, dass der Garten im Frühling alsbald von Leben erfüllt ist.

Mehrere Tausend Pflanzenar­ten und Sorten umfassen die Sortimente der deutschen Staudengär­tnereien. Angesichts dieser riesigen Vielfalt bietet der Bund deutscher Staudengär­tner mit seinem „Insektenme­nü“eine wertvolle Entscheidu­ngshilfe an. Auf dem bebilderte­n Faltblatt haben die Expert*innen je zwölf „Vorspeisen“(also Frühlingsb­lüher), „Hauptspeis­en“(Sommerblüh­er) und „Desserts“(Herbstblüh­er) zusammenge­stellt, die bei zahlreiche­n Insektenar­ten besonders gut ankommen. Das Faltblatt ist nur über die Staudengär­tner direkt zu beziehen. Zur Ansicht kann es unter www.stauden.de herunterge­laden werden.

 ?? BILD: GMH/Kordula Becker ??
BILD: GMH/Kordula Becker
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany