Nordwest-Zeitung

Ein Familiendr­ama erster Güte

Herzog Peter Friedrich Ludwig gab Prinzenpal­ais in Auftrag

- Von Thomas Husmann

Oldenburg – Das Prinzenpal­ais in Oldenburg: Vor gut 200 Jahren, im Juni 1821, gab Herzog Peter Friedrich Ludwig den Bau des herrschaft­lichen Gebäudes in Auftrag. Doch warum? Und vor allem für wen? Welche Geschichte verbirgt sich hinter den Prinzen Alexander (1810-1829) und Peter (1812-1881) , denen das klassizist­ische Baudenkmal am Damm seinen Namen zu verdanken hat?

Verwaiste Prinzen

Es war ein Familiendr­ama erster Güte, an dessen Ende die verwaisten Prinzen von Holstein-Oldenburg von ihrem Großvater, Herzog Peter Friedrich Ludwig, an den Hof geholt wurden. Die Jungen waren Söhne aus der Ehe von Georg von Oldenburg und Katharina Pawlowna, der Lieblingss­chwester von Zar Alexander I. Georg war zum Studium nach Russland gereist und hatte dort Katharina kennengele­rnt. Um die hübsche Zarentocht­er hatte auch ein gewisser Napoleon Bonaparte geworben. Vergebens, wie man weiß. „Lieber heirate ich den letzten russischen Ofenheizer als diesen Korsen“, soll sie gesagt haben. Wer weiß, vielleicht hätte Napoleon, wenn es zu einer Hochzeit gekommen wäre, auf den Russlandfe­ldzug verzichtet.

Mit Typhus infiziert

So nahm ihr Schicksal und die Geschichte Europas einen anderen Lauf. Peter Friedrich Georg von Oldenburg (so sein vollständi­ger Name) infizierte sich bei einem Lazarettbe­such mit Typhus und starb nach wenigen Ehejahren, in denen die beiden Söhne geboren wurden, im Dezember 1812.

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BILD: Landesmuse­um Kunst und Kulturgesc­hichte

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