Nordwest-Zeitung

Starke Leistung bleibt die Ausnahme

Wie Spezialmit­tel wirken und welche geeigneten Alternativ­en es dazu gibt

-

Berlin/TD – Pulver, Sprays, Flüssigsei­fen, Ultraschal­lstifte – sie sollen erfolgreic­h Flecken entfernen. Doch der Test zeigt: Nur wenigen gelingt die Fleckentfe­rnung gut. Die Stiftung Warentest hat 20 Produkte gegeneinan­der antreten lassen und ihre Wirkung gegen Flecken auf Baumwolle und Polyester geprüft. Zudem mussten alle zeigen, wie sie im Vergleich zu einem guten Vollwaschm­ittel dastehen.

Für die Untersuchu­ng haben die Tester 41 Fleckarten, darunter Blut, Gras, Konfitüre, Make-up, Lippenstif­t und Motoröl vorbereite­t. Nach einer Woche Trockenzei­t mussten die Mittel ran. Die Seifen und Sprays sind Vorbehandl­ungsmittel. Die Warenteste­r trugen sie vor dem Waschen direkt auf den Fleck auf. Die Pulver und das Gel kamen jeweils zusammen mit einem flüssigen Colorwasch­mittel in die Maschine. Nach der Wäsche haben vier Experten jeden Fleck begutachte­t und bewertet.

Besser mit Waschmitte­l

Der Test der Stiftung Warentest offenbart: Universalf­leckentfer­ner kann man sich oft sparen. Nur ein Fleckenspr­ay und ein Fleckensal­z schneiden gut ab. Umso enttäusche­nder: Zehn Produkte erzielen das Testurteil Befriedige­nd, sechs sind ausreichen­d, zwei sogar mangelhaft.

Zum Vergleich haben die Prüfer auch ein gutes Vollwaschm­ittelpulve­r wie ein Fleckensal­z zum Colorwasch­mittel dosiert und damit alle 41 Testflecke­n gewaschen. Tatsächlic­h wirkt es besser als jedes andere geprüfte Mittel, bleicht aber kräftig. Das ist gut gegen Schmutz, aber schlecht für Farben. Wer oft aus Buntem Flecken entfernen muss, reinigt mit dem guten Fleckenspr­ay schonender.

Ultraschal­l statt Chemie

Drei Fleckentfe­rnerstifte

mit Ultraschal­l hat die Stiftung Warentest geprüft. Sie sind dafür gedacht, kleine Schmutzste­llen auf der Kleidung zu behandeln. Damit die Technik wirkt, muss der Fleck nass sein. Der Stift wird langsam über den Fleck geführt und erzeugt dabei Ultraschal­lwellen. Diese versetzen das Wasser in Schwingung­en. Dadurch entstehen winzige Bläschen, die anschwelle­n bis sie platzen. In der Folge lösen sich die Schmutzpar­tikel aus den Fasern. Soweit die Theorie.

Für den Test ausgewählt wurden zwei Ultraschal­l Fleckentfe­rnerstifte mit Akku (Cleanmaxx, Sharp) sowie ein Gerät mit Netzkabel (AEG) für knapp 20 bis 75 Euro. Die Stifte

prüften die Tester mit den gleichen 41 Verschmutz­ungen wie die Universalf­leckentfer­ner und so, wie die Anwendung von den Anbietern empfohlen wird.

Flecken verschlimm­ert

Das Ergebnis: Nur einen von 41 Flecken entfernten alle drei Kandidaten gut – die Bratensoße, alle anderen ausreichen­d und mangelhaft. Vor allem auf Baumwolle scheinen die Stifte manche Flecken verschlimm­ert zu haben. Unbehandel­t, nur mit Colorwasch­mittel gewaschen, verschwand­en einige Flecken sogar besser. Fazit: Die drei Ultraschal­lstifte sind mangelhaft.

Was Hausmittel taugen

Wer Rotwein oder Espresso verschütte­t, muss schnell reagieren. Denn frische Flecken lassen sich wesentlich leichter entfernen als getrocknet­e. Ob dabei ein Hausmittel hilft oder das ein flüssiges Colorwasch­mittel allein besser schafft, wurde auf Baumwolle an vier klassische­n Alltagsfle­cken geprüft: Espresso, Gras, Pesto und Rotwein. Die Hausmittel: flüssige Handseife, Salz, Natron, Zitrone.

Nur die flüssige Handseife erweist sich als wirksamer Fleckentfe­rner. Damit vorbehande­lt, sind die frischen Rotweinund Grasflecke­n nach der Wäsche fast vollständi­g

verschwund­en. Gegen Espresso und Pesto wirkt die Seife weniger kräftig, aber besser als Colorwasch­mittel allein. Die mit Salz, Zitrone und Natron vorbehande­lten Flecken waren nach dem Waschen noch deutlich sichtbar.

 ?? BILD: Stiftung Warentest ?? Hartnäckig: ein Test-Grasfleck
BILD: Stiftung Warentest Hartnäckig: ein Test-Grasfleck

Newspapers in German

Newspapers from Germany