Sicher und gut behütet schon für kleines Geld
So kann der Kopf die Wucht eines Aufpralls möglichst unverletzt überstehen
Berlin/TD – Fahrradhelme verringern das Risiko schwerer Kopfverletzungen. Die Stiftung Warentest hat 14 Helme für Erwachsene geprüft. Das Ergebnis: Guten Schutz gibt es für kleines Geld. Von 14 Helmen im Test sind 8 gut, der günstigste kostet 45 Euro. Aber nicht alle sind auch komfortabel.
Bereits ein Aufprall mit einer Geschwindigkeit von 10 km/h kann zu schweren Hirnschäden führen, ab 16 km/h übersteht der Kopf einen Aufprall gewöhnlich nicht unverletzt. Studien zu Unfallopfern, die mit einem Kraftfahrzeug zusammengestoßen waren, zeigen: Helmverweigerer erleiden neunmal häufiger schwere Kopfverletzungen.
■ Test im Labor Alle Modelle schlugen mit bis
zu 22 km/h an drei Stellen auf: Stirn, Hinterkopf und Seite. Aus der Wucht, mit der die Stürze auf den Prüfkopf durchschlugen, simulierten Biomechaniker das Verletzungsrisiko. Die Stiftung Warentest prüft teilweise strenger, als es die Prüfnorm vorsieht. So mussten die Helme zum Beispiel nicht nur auf einen flachen Sockel aufschlagen, sondern auch auf eine schiefe Ebene. Dadurch drehten sie sich beim Aufprall. Ein guter Helm muss das Gehirn auch vor dieser Rotationsbewegung schützen. Zudem prüften die Tester, ob der Helm vom Kopf rutschen kann. Die Norm betrachtet lediglich
das Abstreifen nach vorn, gegen die Fahrtrichtung, die Stiftung Warentest auch nach hinten, wenn etwa ein Ast beim Fahren in die Quere kommt.
■ Guter auch ohne Mips
Einige Anbieter versprechen Extra-Schutz durch Mips, was für Multi-directional Impact Protection System steht, zu Deutsch: Schutzsystem für Zusammenstöße aus verschiedenen Richtungen. An der HelmInnenseite ist eine Kunststoffschale befestigt, die sich unabhängig bewegt. Sie soll Rotationskräfte abfangen, die während eines Aufpralls auf das Gehirn wirken. Der Test zeigt, dass Mips keine Voraussetzung für einen guten Helm ist.
■ Sicherer mit Licht
Zusätzliche Sicherheit bieten Helme, die im Dunkeln gut zu sehen sind. Die Prüfer leuchteten alle Kopfschützer mit Scheinwerfern an. Sehr gut sichtbar sind Modelle von Fischer, die an allen Seiten und am Gurt mit Reflektoren ausgerüstet sind und am Hinterkopf ein Licht tragen. Im Test gab es jedoch auch Modelle, die im Dunkeln schlecht sichtbar sind. Das ist ärgerlich – auch wenn ein Helm die Fahrradbeleuchtung nicht ersetzt.