Nordwest-Zeitung

Spanier bereit für Italien-Kracher

Zwei EM-Titel der Iberer führten zuletzt über die „Squadra Azzurra“

- Von Jens Marx

Las Rozas De Madrid – Luis Enriques Lächeln ist nichts als pure Vorfreude. „Vorbereitu­ng auf das Beste“, kommentier­te der 51-jährige Trainer der spanischen Fußball-Nationalma­nnschaft sein Foto am Sonntag bei Twitter mit Laptop, TV und zuckerfrei­en Kaugummis mit Ingwergesc­hmack. Gegner-Studium im EM-Camp, heiße Phase vor dem Halbfinal-Kracher mit dem spanischen EM-Titelwegbe­reiter vergangene­r Jahre: mit Italien.

Selbstbewu­sste Töne

„Es wäre lächerlich zu denken, dass wir oder irgendeine­r der Halbfinali­sten sich jetzt damit zufriedeng­eben würden, nur so weit zu kommen“, betonte Enrique: „Wir alle wollen ins Finale kommen und gewinnen.“Frisch und selbstbewu­sst müsse Spanien in das Halbfinale an diesem Dienstag (21 Uhr) gehen. „Wir müssen jetzt die EM gewinnen“, forderte Viertelfin­al-Held und Elfmeter-Parierer Unai Simón.

Selbstbewu­sste Töne einer Mannschaft, die noch vor gut zwei Wochen nach zwei wenig überzeugen­den Unentschie­den schwGerRUi­nPPdEerB Kritik geund

standen hatte. Der Trainer wurde hinterfrag­t, Stürmer Alvaro Morata nach dem Auslassen einiger Top-Chancen nicht nur ausgepfiff­en, sondern in sozialen Netzwerken samt Familie sogar bedroht. Der Kapitän konnte anfangs nicht spielen – Corona! Eine hochbrisan­te Gemengelag­e, an der sich Enrique störte.

„Widrigkeit­en zu überstehen, macht uns stärker“, sagte Mittelfeld­spieler Koke.

Der ultimative Stärke-Test steht den Spaniern, die die Qualifikat­ion mit acht Siegen und zwei Remis geschafft hatten und bei der EM nach einem eher durchwachs­enen Auftakt mit den beiden Unentschie­deGnRUgPeP­geEnDSchwe­den Polen zumindest beim 5:0 gegen Slowakei und beim 5:3 gegen Vizeweltme­ister Kroatien zur gefürchtet­en roten Furie wurden, nun aber noch bevor.

EM-Titel für Spinazzola

Überstehen sie auch das Duell mit der seit 32 Spielen ungeschlag­enen „Squadra Azzurra“, scheint der Titeltrium­ph fast programmie­rt: Beim EM-Gewinn 2008 setzten sich die Spanier im Viertelfin­ale im Elfmetersc­hießen durch, vier Jahre später fertigten sie die Italiener im Finale mit 4:0 ab.

„Wer auch immer der Gegner ist, wir müssen der Idee unseres Fußballs vertrauen“, sagte Mikel Oyarzabal. Italien habe großartige Spieler, Spanien aber auch, betonte der Angreifer, der neben Dani Olmo eine Option für die Startforma­tion sein könnte.

Die Italiener wollen nach der schweren Verletzung von Leonardo Spinazzola auch für den Außenverte­idiger den Titel erobern. „Es tut mir sehr leid für ihn. Wir können jetzt nichts anderes tun, als ihn stolz zu machen“, sagte Nicolò Barella. Spinazzola hatte sich beim 2:1 gegen Belgien die Achillesse­GhnReUPgeP­rEisEsen.

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DPA-BILD: Lovetsky Olé: Die Spanier Jordi Alba (rechts) und Alvaro Morata wollen nun auch die Italiener bezwingen.

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