Was Top-Manager verdienen
Große Einkommensunterschiede in Chefetagen der Dax-Konzerne
Betrag in Euro, mit dem Italien seiner angeschlagenen Airline Alitalia unter die Arme greifen darf. Das hat die EU-Kommission jetzt gebilligt. Die Unterstützung wird in Form eines direkten Zuschusses gewährt.
München – In den Chefetagen der Dax-Konzerne herrscht ein großes Gehaltsgefälle: Bestbezahlter Manager der deutschen Börsen-Oberliga war im vergangenen Jahr mit umgerechnet gut 47 Millionen Euro Linde-Chef Steve Angel. Der US-Manager verdiente damit mehr als das Zwanzigfache des SAP-Vorstandsvorsitzenden Christian Klein mit knapp 2,2 Millionen am unteren Ende der Tabelle – obwohl der Nettogewinn des Walldorfer Softwareherstellers mit über fünf Milliarden Euro dreimal so hoch ausfiel wie bei Linde. Das hat eine dpa-Auswertung der Vorstandsvergütung der aktuell im Dax notierten Konzerne ergeben.
Leichte Einbußen
Viele Vorstandschefs mussten coronabedingt leichte Einkommenseinbußen hinnehmen. Doch werden diese nicht von Dauer sein, geht aus den Vergütungsberichten der Unternehmen hervor.
Der Deutsche Corporate Governance Kodex (DCGK) unterscheidet in seiner Fassung von 2017 zwischen „Zufluss“und „Zuwendungen“. Zufluss bezeichnet die Zahlungen samt Pensionszusagen, die ein Vorstand in einem Jahr erhält, inklusive Langfristboni der Vorjahre. Die Zuwendungen hingegen beinhalten die Langfristboni, die ein Manager für 2020 zugewiesen bekommt, aber Jahre später kassiert.
Die Zuflüsse von 15 DaxChefs sind im vergangenen Jahr gesunken – bei manchen
Bestbezahlter Mann im Dax: Linde-Chef Steve Angel bekam im vergangenen Jahr umgerechnet 47 Millionen Euro.
minimal, bei anderen ganz erheblich: Adidas-CEO Kasper Rorsted etwa verdiente 3,5 Millionen Euro weniger, Munich Re-Vorstandschef Joachim Wenning büßte im Vergleich zum Vorjahr 2,3 Millionen ein.
In Summe stieg das Einkommen der CEOs zwar von 194 auf knapp 242 Millionen Euro, doch ist das allein auf zwei Ausreißer zurückzuführen: Angel und den Zweitplatzierten Niklas Östberg. Der Chef des verlustreichen Lieferdiensts Delivery Hero verdiente 45,7 Millionen – im Vorjahr waren es gerade einmal 350 000 Euro gewesen. Zu verdanken
hatte Östberg diesen spektakulären Einkommenssprung der Tatsache, dass er 566 600 Aktienoptionen zu Geld machte.
Nicht vergleichbar
Die Zuwendungen aber sind bei allen gestiegen. Auch SAP-Chef Klein darf auf bessere Zeiten hoffen: Seine Zuwendungen für 2020 belaufen sich auf 9,2 Millionen Euro. Insgesamt summieren sich die Zuwendungen der Dax-Konzerne für ihre Vorstandschefs auf 182 Millionen Euro, knapp 15 Millionen mehr als 2019.
Topverdiener Angel von Linde blieb mangels Vergleichbarkeit des Geschäftsberichts bei dieser Berechnung außen vor. Denn Linde ist kein deutsches Unternehmen mehr, die Konzernbilanz nach irischem Recht abgefasst.
Zweite Ausnahme ist Siemens Energy, aus einem ganz anderen Grund: Das Unternehmen wurde erst im Jahr 2020 aus dem Mutterkonzern herausgelöst und hat daher noch keine Jahresbilanz vorgelegt. Die übrigen 28 DaxUnternehmen haben die Bezahlung ihrer Vorstände voll dokumentiert.