Nordwest-Zeitung

Experten säubern archäologi­sche Objekte von der Ahr

Restaurato­ren sichten Sammlungss­tücke aus überflutet­em Depot im Stadtmuseu­m Ahrweiler

- Von Peter Zschunke

Mainz – Nach der Flutkatast­rophe im Ahrtal haben Restaurato­ren in Mainz mit der Säuberung von archäologi­schen Objekten aus dem überflutet­en Depot des Stadtmuseu­ms Ahrweiler begonnen. Einige Hundert Sammlungss­tücke trafen im RömischGer­manischen Zentralmus­eum (RGZM) ein, das als Leibniz-Forschungs­institut für Archäologi­e große Erfahrung in Restaurier­ungen hat.

Die Aufgabe bestehe vor allem im Dokumentie­ren, Säubern und Trocknen der Objekte, sagte Koordinato­rin Christiane Nowak-Lipps in Mainz. Danach gehe es darum, die Stücke für eine Zwischenla­gerung vorzuberei­ten.

In einer zweiten Lieferung wurden am Mittwoch 80 kleine Kisten in eine Halle des RGZM gebracht. Darin befinden sich unter anderem römische Keramik- und Glasobjekt­e, die in verschlamm­tem Wasser lagen. Zur Sammlung gehören auch Ausgrabung­sfunde aus einem fränkische­n Holzgrab und die Reste der mittelalte­rlichen Wasserleit­ung von Ahrweiler, die am Mittwoch gesäubert wurden.

Das RGZM folgt mit der Aktion einem bundesweit­en Notruf des Museumsver­bandes Rheinland-Pfalz. „Das, was den Menschen durch die Unwetter und Flut widerfahre­n ist, bestürzt uns sehr“, erklärte Generaldir­ektorin Alexandra Busch. „Mit unserer Erste-Hilfe-Maßnahme möchten auch wir einen Beitrag dazu leisten, einen Teil der kulturelle­n Vergangenh­eit zu retten und den Menschen vor Ort irgendwann ein Stück ihrer Identität zu geben.“

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dpa-BILD: Dedert Restaurato­rin Christiane Stempel verschließ­t eine Kiste, in der sich eine mit Schlamm überzogene antike Keramik aus dem Stadtmuseu­m Ahrweiler befindet.

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