Experten säubern archäologische Objekte von der Ahr
Restauratoren sichten Sammlungsstücke aus überflutetem Depot im Stadtmuseum Ahrweiler
Mainz – Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal haben Restauratoren in Mainz mit der Säuberung von archäologischen Objekten aus dem überfluteten Depot des Stadtmuseums Ahrweiler begonnen. Einige Hundert Sammlungsstücke trafen im RömischGermanischen Zentralmuseum (RGZM) ein, das als Leibniz-Forschungsinstitut für Archäologie große Erfahrung in Restaurierungen hat.
Die Aufgabe bestehe vor allem im Dokumentieren, Säubern und Trocknen der Objekte, sagte Koordinatorin Christiane Nowak-Lipps in Mainz. Danach gehe es darum, die Stücke für eine Zwischenlagerung vorzubereiten.
In einer zweiten Lieferung wurden am Mittwoch 80 kleine Kisten in eine Halle des RGZM gebracht. Darin befinden sich unter anderem römische Keramik- und Glasobjekte, die in verschlammtem Wasser lagen. Zur Sammlung gehören auch Ausgrabungsfunde aus einem fränkischen Holzgrab und die Reste der mittelalterlichen Wasserleitung von Ahrweiler, die am Mittwoch gesäubert wurden.
Das RGZM folgt mit der Aktion einem bundesweiten Notruf des Museumsverbandes Rheinland-Pfalz. „Das, was den Menschen durch die Unwetter und Flut widerfahren ist, bestürzt uns sehr“, erklärte Generaldirektorin Alexandra Busch. „Mit unserer Erste-Hilfe-Maßnahme möchten auch wir einen Beitrag dazu leisten, einen Teil der kulturellen Vergangenheit zu retten und den Menschen vor Ort irgendwann ein Stück ihrer Identität zu geben.“