Verletzung bremst Zehnkämpfer Kaul aus
Aus am ersten Tag – Hindernisläuferin Krause Fünfte im Finale
Tokio – Der olympische Medaillentraum von Niklas Kaul endete im Rollstuhl und mit Tränen der Enttäuschung. Eine schmerzhafte Fußverletzung hat die Medaillenjagd des Zehnkampf-Weltmeisters in Tokio brutal gestoppt. Der 23-jährige Mainzer trat am Mittwoch zwar noch zum 400Meter-Lauf an, doch der Körper streikte. In der zweiten Kurve bremste Kaul ab, sank zu Boden und schlug entsetzt die Hände vor das schmerzverzerrte Gesicht. Im Rollstuhl musste der Mitfavorit auf Edelmetall aus dem Innenraum des Olympiastadions gefahren werden – ein bitteres Ende für den 2019 zum Superstar der deutschen Leichtathletik avancierten Kaul.
Frustriert: Niklas Kaul wird verletzt aus dem Stadion geschoben.
Im bittersten Moment seiner jungen Karriere wollte er sich nach dem Ausscheiden erst einmal nicht zu seinem Malheur äußern. „Ich werde morgen im Stadion sein und etwas dazu sagen“, erklärte Kaul mit tief ins Gesicht gezogener schwarzer Kappe. Die Verletzung hatte sich Kaul im
Lief in der Schlussrunde auf Platz fünf vor: Hindernisläuferin Gesa Krause
letzten Versuch des Hochsprungs zugezogen, den er mit 2,11 Metern und einer persönlichen Bestmarke abgeschlossen hatte. Danach humpelte der WM-Held von Doha 2019 in die Katakomben. Die Teammediziner versuchten alles, ihn für die 400 Meter fit zu machen – vergeblich.
Auch für Gesa Krause war zuvor ihr Medaillentraum zerplatzt, sie sicherte sich mit einem beherzten Schlussspurt aber einen Tag nach ihrem 29. Geburtstag noch den fünften Platz über 3000 Meter Hindernis. Die zweifache Europameisterin machte nach dem letzten Wassergraben noch Plätze gut, in 9:14,00 Minuten lief sie aber nicht mehr auf das ersehnte Podium. „Ich bin sehr glücklich über meine letzte Runde, weil es ist immer schöner, wenn man am Ende Plätze gut gemacht, als wenn man am Ende eingeholt wird“, resümierte Krause und räumte doch ein „bisschen Wehmut“ein. „Ich habe definitiv ein couragiertes Rennen gemacht, natürlich ist auch ein bisschen ein weinendes Auge dabei“, sagte die WM-Dritte.