Stäbler krönt Karriere mit Bronze in Tokio
Ringer holt bei dritten Spielen Medaille – Auch Teamkollege Kudla Dritter
Tokio – Am Ziel seiner olympischen Medaillenträume zog Frank Stäbler symbolisch noch auf der Matte die Schuhe aus und verneigte sich. Wer beim letzten großen Auftritt des dreimaligen Ringer-Weltmeisters in der Makuhari Messe-Halle in Tokio dabei sein durfte, applaudierte ihm anerkennend – andere Athleten, Betreuer und Helfer.
In seinem allerletzten internationalen Kampf hat der Musberger am Mittwoch Bronze und damit die ersehnte Olympia-Medaille geholt. „Atemberaubend“sei das, sagBronzemedaille
Ist wirklich Bronze: Ringer Frank Stäbler prüft.
te Stäbler schweißüberströmt: „Der Traum ist in Erfüllung gegangen. Ich habe es mit den allerletzten Kräften nach Hause gebracht. Für mich ist diese wie eine Goldmedaille.“Nach 5:0-Führung hatte der Schwabe in einem der kleinen Finals der Gewichtsklasse bis 67 Kilogramm gegen den Georgier Ramas Soidse nochmal zittern müssen, siegte letztlich aber mit 5:4. Was für ein Kraftakt zum Abschluss seiner Laufbahn! Was für eine Erlösung nach all den Enttäuschungen bei den Spielen davor!
Die letzte Sekunde seines Kampfes, in der er realisiert habe, dass es diesmal tatsächlich für olympisches Edelmetall reichen würde, habe ihn mit „so viel Stolz und so viel Liebe für alle Menschen erfüllt, die immer hinter mir gestanden haben“, sagte Stäbler. 2012 in London hatte er den Bronze-Kampf verloren, 2016 in Rio wurde er geschwächt von einer Fußverletzung Siebter.
Und kaum war der Ausnahmeathlet in der Kabine verschwunden, holte auch noch sein Teamkollege Denis Kudla – wie schon 2016 – Bronze in der Klasse bis 87 Kilogramm. Dank dieser beiden Medaillen und Gold durch Aline RotterFocken (Klasse bis 76 Kilogramm) sind es für den Deutschen Ringer-Bund (DRB) die erfolgreichsten Spiele seit 1992 in Barcelona.