Nordwest-Zeitung

Stäbler krönt Karriere mit Bronze in Tokio

Ringer holt bei dritten Spielen Medaille – Auch Teamkolleg­e Kudla Dritter

- Von Christoph Lother

Tokio – Am Ziel seiner olympische­n Medaillent­räume zog Frank Stäbler symbolisch noch auf der Matte die Schuhe aus und verneigte sich. Wer beim letzten großen Auftritt des dreimalige­n Ringer-Weltmeiste­rs in der Makuhari Messe-Halle in Tokio dabei sein durfte, applaudier­te ihm anerkennen­d – andere Athleten, Betreuer und Helfer.

In seinem allerletzt­en internatio­nalen Kampf hat der Musberger am Mittwoch Bronze und damit die ersehnte Olympia-Medaille geholt. „Atemberaub­end“sei das, sagBronzem­edaille

Ist wirklich Bronze: Ringer Frank Stäbler prüft.

te Stäbler schweißübe­rströmt: „Der Traum ist in Erfüllung gegangen. Ich habe es mit den allerletzt­en Kräften nach Hause gebracht. Für mich ist diese wie eine Goldmedail­le.“Nach 5:0-Führung hatte der Schwabe in einem der kleinen Finals der Gewichtskl­asse bis 67 Kilogramm gegen den Georgier Ramas Soidse nochmal zittern müssen, siegte letztlich aber mit 5:4. Was für ein Kraftakt zum Abschluss seiner Laufbahn! Was für eine Erlösung nach all den Enttäuschu­ngen bei den Spielen davor!

Die letzte Sekunde seines Kampfes, in der er realisiert habe, dass es diesmal tatsächlic­h für olympische­s Edelmetall reichen würde, habe ihn mit „so viel Stolz und so viel Liebe für alle Menschen erfüllt, die immer hinter mir gestanden haben“, sagte Stäbler. 2012 in London hatte er den Bronze-Kampf verloren, 2016 in Rio wurde er geschwächt von einer Fußverletz­ung Siebter.

Und kaum war der Ausnahmeat­hlet in der Kabine verschwund­en, holte auch noch sein Teamkolleg­e Denis Kudla – wie schon 2016 – Bronze in der Klasse bis 87 Kilogramm. Dank dieser beiden Medaillen und Gold durch Aline RotterFock­en (Klasse bis 76 Kilogramm) sind es für den Deutschen Ringer-Bund (DRB) die erfolgreic­hsten Spiele seit 1992 in Barcelona.

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BILD: Imago

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