Nordwest-Zeitung

Smartphone verdrängt Konsole

22 Millionen Menschen in Deutschlan­d spielten 2020 bereits „mobil“

- Von Christoph Dernbach

Berlin – Im vergangene­n Corona-Jahr haben immer mehr Menschen in Deutschlan­d auf ihrem Smartphone gespielt und dafür oft zusätzlich­es Geld ausgegeben. 22,6 Millionen Menschen griffen 2020 zum Smartphone, um zu spielen, wie der Game-Verband am Mittwoch mitteilte. Die Daten wurden vom Marktforsc­hungsunter­nehmen GfK ermittelt. Damit baute das Smartphone seinen Vorsprung als beliebtest­e Spieleplat­tform aus.

■ Geräte ausverkauf­t

Auf dem zweiten Platz verdrängte­n die Konsolen (17,2 Millionen Spieler) den PC (15,2 Mio.) auf den dritten Rang. Spielekons­olen waren auch im Handel besonders beliebt. Sowohl Nintendos Switch, die bereits seit 2017 erhältlich ist, als auch die beiden neuen Modelle Playstatio­n 5 von Sony und Xbox Series X/S von Microsoft, die gegen Ende 2020 erschienen sind, waren vielerorts ausverkauf­t. Der Tablet Computer landete abgeschlag­en auf Platz 4 mit 9,9 Millionen Spielerinn­en und Spielern.

„Smartphone­s konnten von dem starken Interesse an Games im vergangene­n Jahr besonders profitiere­n“, sagte Game-Geschäftsf­ührer Felix Falk. „Der Grund hierfür ist klar: Die Geräte sind in der Regel schon vorhanden und das Angebot an Spiele-Apps ist riesig.“Zudem würden die meisten Titel als Free-to-Play-Spiele angeboten, sodass jeder schnell und ohne Kosten losspielen könne.

Das große Interesse an den Spielen steigert auch die wirtschaft­liche Bedeutung der Branche. Der deutsche GamesMarkt verzeichne­te 2020 einen deutlichen Umsatzspru­ng: Insgesamt wurde mit Computer- und Videospiel­en sowie der dazugehöri­gen Hardware ein Umsatz von rund 8,5 Milliarden Euro erzielt. Das entspricht einem Wachstum von 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

■ Boom für Spiele

Mit Spielekons­olen, GamingPCs und Zubehör wurden mehr als 3,2 Milliarden Euro umgesetzt. Das ist ein Plus von 26 Prozent.

Noch stärker ist der Teilmarkt für Computer- und Videospiel­e gewachsen: 5,2 Milliarden Euro konnten mit dem Verkauf von Games, In-Gameund In-App-Käufen, Abonnement­s sowie Gebühren für Online-Dienste umgesetzt werden. Damit legte dieser Teil des Marktes um starke 36 Prozent zu.

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Dpa-BILD: Schuldt Trotz wenig Platz: Auf einem Smartphone wird ein OnlineSpie­l gespielt. Das gibt es immer öfter.

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